Natürlich wissen wir Reisefreunde, was wir die letzten Monate gemacht haben, nur ihr andern Leser wisst es nicht. Deshalb werde ich euch hiermit in den Stand der Kenntnis setzen. Es war nämlich nicht so, dass wir faul gewesen wären. Wer das behauptet, hat keine Ahnung von durcharbeiteten Nächten, schmerzenden Füßen, Appetitlosigkeit und Migräneattacken. Der April und der Mai standen bekanntlich im Zeichen des Wahlkampfes. Alles haben wir gegeben, um den Lütten Bonaparte mit seiner PUH-Partei ins schleswig-holsteinische Tierparlament zu bekommen. Wir haben Flyer gedruckt und sie auf jeder Hundewiese und vor jedem Fressnapf zwischen Glückstadt und Flensburg verteilt. Jeder zweite Baum an allen erreichbaren Landstraßen wurde mit Mickys Wahlplakat behängt. Und sogar einen Wahltanz haben wir einstudiert und einmal wöchentlich auf einem wechselnden Obst- und Gemüsemarkt aufgeführt. Vorbild war das Cheerleading, das man ja von den amerikanischen Footballspielen kennt. Hinten tanzte der Erik mit dem Lütten Emil eine Art Schunkeln mit Disco-Einlage (Rol-le, Rol-le, Kick) und vorne schwangen die Luna und die Cora die Glitzer-Puschel aus der Karnevalskiste. Der Karlsson, die Fendy und ich (oder wer gerade da war) haben dazu den Takt gestampft und nach der Melodie eines berühmten Schlachtrufs „PUH, PUH, PUH ist in!“ geschrien. Manchmal hat man uns einen Bund Spargel vor die Füße geworfen. Ich werte das als Wertschätzung unseres herausragenden Talents.
Dumm war nur, dass der Lütte Bonaparte ausgerechnet in der heißesten Phase des Wahlkampfes für zwei Wochen nach Bornholm verschwand.
„Das ist ja wohl die Höhe!“, hat sich die Fendy aufgeregt.
Nun ja, wenn man genauer hinschaute, entpuppte sich die Aktion als nicht ganz so egozentrisch. Wir wissen ja, dass sich Tante Susanne jedes Jahr im Mai auf Bornholm einnistest, um dort Urlaub zu verbringen. Und da sie Gesellschaft braucht, musste der Bonaparte mitfahren, so wie früher die Amy in den sauren Apfel beißen musste und davor sogar der Pit. Es handelt sich um begleitetes Spaziergehen am Strand, um Füßewärmen abends bei der Lektüre und um die Restebeseitigung nach den Mahlzeiten. Man sieht also, in solcher Konstellation hat man als Haustier keine wirkliche Chance. Es wäre unfair, den Micky dafür zu tadeln. Keiner von uns hat sich seine Halter ausgesucht, und jeder weiß, was Verantwortung bedeutet.

Ich kenne zwar nicht die genauen Umstände, aber diesmal kam es knüppelhart. Selbst der Luke musste mitfahren. Von ihm als Kater war die Rolle als Urlaubsbespaßung bisher nur rudimentär eingefordert worden, doch diesmal hieß es rein in die Transportbox und rauf mit dem Auto auf die Fähre.
„Oh-ha. So primitiv?“, habe ich mich zusammen mit dem Karlsson gewundert.
Warum hatte er sich nicht eine Yacht kommen lassen, so einen Edelkahn mit allem Drum und Dran? Am Geld sollte es wohl nicht scheitern, oder doch? Manchmal glaube ich, dass Tante Susanne gar nicht weiß, wie erfolgreich sein Geschäft ist. Vielleicht hält er seinen Verdienst geheim, um sie nicht zu beschämen. Wenn die Futternäpfe gefüllt werden, sollen die Menschen denken, dass sie Herr im Hause sind. Das schont die Nerven aller Parteien. Wir sind schließlich nicht doof.

Jedenfalls waren der Micky Bonaparte und der Luke plötzlich weg. Wir haben zunächst weitergemacht in unserem Wahlprogramm wie bisher. Und um ehrlich zu sein – niemand vermisste den Spitzenkandidaten, weil er doch nur im Weg herumgestanden hatte, während wir Prospekte verteilten, und mehr als einmal hatte man versehentlich den Karlsson für die Hauptfigur gehalten und ihn um Autogramme gebeten. Der war gleich fünf Zentimeter größer geworden. Schwungvoll kriegte das Publikum eine in Marmelade getauchte Pfote (von Eriks Frühstücksbrötchen) auf den Flyer gedrückt. Hauptsache, am Ende reichten die Stimmen. Selbst dem Bonaparte war das recht, nachdem wir es ihm erklärt hatten.
Nach ein paar Tagen jedoch rief mich aufgeregt die Luna an:
„Haben wir noch Geld in der Reisekasse?“
„Ja, wieso?“
„Wir sollten unserem Freund mal ordentlich auf den Zahn fühlen, ob das wirklich stimmt, dass er Interviews gibt von Bornholm aus. Nicht, dass wir hier für ihn schuften und er macht sich unterdessen einen lauen Lenz in der Sommerfrische.“
Stimmt. Versprochen hatte der Micky, dass er sich im Urlaub weiterhin um seinen Wahlkampf kümmert.
„Glaubst du ihm das?“
Die Luna ließ keinen Zweifel an ihrem Zweifel.
Wenn ich's mir recht überlegte, ließ ich mich auch ungern hinters Licht führen. In der Skype-Konferenz am Abend in der großen Runde kamen wir überein, heimlich hinterherzufahren. Vertrauen ist gut, Kontrolle besser. Außerdem waren wir kaputt. Ein paar Tage frischen Wind um die Ohren würde uns guttun.
Hätten wir allerdings gewusst, dass uns wenig später eine Rechnung über mehrere Tausend Euro ins Haus flattern würde von verschiedenen Gemeinden für die Beseitigung von widerrechtlich angebrachten Wahlplakaten, hätten wir natürlich auf den Trip verzichtet. So aber kam es sehr gelegen, dass wir sowieso den Luke anpumpen mussten. Den Hubschrauber von Sassnitz nach Rönne hätten wir uns nämlich nicht leisten können. Ihn brauchten wir aber, um die Polly mitzukriegen. Sie war damals schon nicht mehr ganz so belastbar; eine Fährreise wäre zu anstrengend für sie gewesen. Und da in so einen Hubschrauber mehr reingeht als ein congnacfarbener Terrier, haben wir andern uns gleich mit auf die Passagierliste setzen lassen.
„Oh, wow!“, hat sich der Lütte Emil gefreut.
„Oh, Gott!,“ hat der Erik gewürgt.
Wir andern sind ja schon mal Helikopter geflogen, am Himalaya zum Beispiel. Wir sind Profis, aber der Erik, der war fix und fertig nur bei dem Gedanken daran. Also musste er zu Hause bleiben. Der Mörßel hat ihn währenddessen unterstützt beim Prüfen der Push-Pullover und beim Versenden des Öhri-Möhri-Schnapses. Wegen des Einsatzes im Wahlkampf waren hier Lücken und Verzögerungen entstanden. Die Luna kam mit ihrer bordeauxroten College-Tasche an, da sie unterwegs Verträge sichten und Statistiken studieren wollte. Das nennt man pflichtbewusst.
„Was läuft denn besonders gut aus deinem Sortiment?“, hat sich die Cora erkundigt, nachdem wir im Heli Platz genommen hatten.
„Bei Sporttauben ist der Nonstop-Flug Glasgow – Boston der Renner. Gämsen zieht es nach Acapulco, weil sie mal was anderes sehen wollen als Berge.“
Aha.
Hinten hatte unser Pilot einen der Sitze umgeklappt für Pollys Kühlkoffer mit den Leberwurstbällchen und den Medikamenten. Oben drauf hockte der Lütte Emil, dem vor Aufregung die Ohren zur Seite abstanden wie mit dem Lineal gezogen. Daneben saßen die Polly und der Karlsson. Den Vordersitz musste ich mit der Cora, der Luna und der Fendy teilen. Dann ging's los. Die Rotoren begannen zu drehen, wir hoben ab.
„Kann ich noch mal aufs Klo?“, kam es aufgeregt von hinten.
Das passiert, wenn man mit Dilettanten unterwegs ist. Der Lütte Emil wurde auf später vertröstet, im Übrigen angewiesen, schön artig nach draußen zu gucken und die Klappe zu halten.
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Reisen für Profis |
Bald war unter uns nur noch Wasser zu sehen, auch links und rechts und am Horizont nur Wasser. Coladosen wurden jetzt verteilt und Kaugummi für die Ohren, damit sie wieder freiploppten.
„Will jemand Käsecracker?“, hat die Cora gefragt.
Komisch, mir war so, als hätte ich den Satz schon mal gehört – von jemand anderem. Augenblicklich legte sich eine Decke von Traurigkeit auf mein Herz, doch nur kurz, weil das Leben es so wollte.
Ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt gestattet war, an Bord zu essen. Jedenfalls wurden wir nicht daran gehindert. Unser Pilot starrte stur geradeaus. Leise hörte ich den Karlsson „Alpha, Foxtrott, Tango ... Käsebrot“ von hinten flüstern mit der Schnauze zwischen den Vorderpfoten, so als würde er in ein Walkie-Talkie sprechen. Hihihi. Noch besser wäre natürlich „Mayday! Mayday!“ gewesen, aber das hat er sich dann doch nicht getraut. Von der Luna ging ein strenger Blick nach hinten. Damit war der Lockenfred gemeint. Er war trotzdem bestens aufgeräumt. Der Lütte Emil drehte den Kopf so schnell von einer Seite zur andern, dass ihm die Ohren um die Nase klatschten. Er konnte sich nicht entscheiden, durch welches Fenster er länger gucken sollte. Dabei war gar nichts zu sehen außer einer graublauen Masse mit gelegentlichen Wellen. Ich fand es bemerkenswert, dass seine Tütenohren offenbar weicher sind als angenommen. Die Steife muss eine andere Ursache haben, vielleicht eingearbeitete Fischgräten wie früher bei Korsetts?
Als wir endlich in Rönne wieder festen Boden unter die Füße kriegten, ging es gleich weiter zur nächsten Station. Keine Zeit, sich im Ort umzuschauen, obwohl der niedliche Kirchturm und die hübschen Dächer sehr einladend wirkten. Das Taxi fuhr uns zur Ferienwohnung, natürlich nicht zu unserer, denn wir hatten wegen der spontanen Reise keine mehr abgekriegt, sondern zu jener, in der Tante Susanne mit den beiden Jungs hauste. Laut Auskunft des Taxifahrers befanden wir uns ganz in der Nähe. Wir müssten nur noch ein Stück durch den Wald laufen, dann seien wir da.
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Rönne |
So, jetzt aber vorsichtig. Alle Mann sammeln. Dass mir keiner hier rumlärmt und unsere Mission gefährdet. Wenn wir den Micky Bonaparte beobachten wollen, sollte er nicht mitkriegen, dass wir hier sind. Wir standen mit unsern Rucksäcken zwischen den Fichten, unter uns knackten die abgefallenen Zweige, als ob gerade eine Büffelherde durchgejagt worden sei. Herrgott noch mal! So wurde das nichts. Eine Entscheidung musste her. Ich bin mit der Cora allein zu einem Aufklärungsflug gestartet. Erst mal einen Überblick gewinnen, den Luftraum sondieren. Die Herde dort unten konnte ja so lange stillstehen üben.
Bald hatten wir besagtes Zielobjekt, das Ferienhaus, ausgemacht. Ach, guck an, niedlich sah es aus mit dem schmucken Holzzaun drum herum. Nicht, dass mich jemand falsch versteht, es war wirklich sehr hübsch und urig und rustikal, aber doch nicht das, was einen Millionär in die Schlaflosigkeit treibt. Sollte der Luke wirklich so weit gefallen sein, hier seine Ferien zu verbringen? Auch die Cora guckte irritiert. War er krank? War er schwach? Des Luxus überdrüssig geworden? Verarmt?
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Hier wohnten die Herrschaften |
Sei's drum. Wir mussten uns zusammenreißen, wir hatten eine Aufgabe zu erfüllen. Vorsichtig spähten wir von der Seite über den Zaun auf die Terrasse. Nichts war zu sehen von Tante Susanne und dem Lütten Bonaparte. Die Verandatür war geschlossen, die Gartenmöbel ordentlich aufgestellt, der Boden sauber gefegt, fast so, als wohnte hier niemand. Nur in einer Ecke lag ein ausgebeultes graues Fell. Die Sonne schien darauf. Halt! Moment mal! Hatte es sich gerade bewegt?
„Du spinnst“, fand die Cora.
Aber nein, sieh doch! Jetzt bäumte es sich auf, ein Maul mit spitzen Zähen kam zum Vorschein – der Fellhaufen gähnte! – und unten wurden jetzt weiße Pfoten ausgefahren.
„Luke! Da bist du ja!“, entfuhr es mir vor Freude, den Freund wiederzusehen.
Der Fellhaufen blinzelte ungläubig. Dann wurde er redselig:
„Ach, ihr! Schön. Kommt rein. Keine Bange, der Lütte und die Mama sind auf ihrem Nachmittagsspaziergang am Strand. Vor zwei Stunden kommen sie nicht wieder.“
Das traf sich bestens, denn so konnte ich die Truppe nachholen. Im Gänsemarsch marschierten wir durchs Gartentörchen und ließen uns auf der Terrasse nieder. War das ein Hallo, ein Umarmen und ein Geschnatter. Man hatte sich ja ewig nicht mehr gesehn. Nur auf Bewirtung mussten wir verzichten, da Tante Susanne, wie es hieß, sonst sofort bemerken würde, wenn etwas fehlte. Wir machten es uns trotzdem bequem. Der Liegestuhl war heiß umkämpft. Den Lütten Emil schoben wir ins Wohnzimmer. Dort fiel er augenblicklich aufs Polster und ins Koma. Die Aufregung des Helikopterfluges hatte ihn ausgeknockt. Leise schnarchte er vor sich hin. Auch auf die Fendy mussten wir verzichten, denn sie hatte beim Schnickschnackschnuck verloren und musste nun am Strand auf einem Holzschild sitzen und Wache halten, ob die Heimkehrer schon im Anmarsch seien. Wir wollten keinerlei Risiko eingehen. Gott sei Dank ist Bornholm am Ufer sehr platt, so dass man schon von Weitem sieht, wenn jemand kommt.

Irgendwann war es so weit, ein Pfiff gellte:
„Schnell, sie sind bald da!“
Wir drückten uns vom Grundstück und flüchteten in den Wald. Den Lütten Emil haben wir mitgezerrt. Später erzählte der Luke, dass der Lütte Bonaparte ganz aufgeregt gewesen sei beim Heimkommen. Überall habe er herumgeschnüffelt und dabei halblaut vor sich hingemurmelt:
„Hmmm … riecht wie großer grüner Vogel. Aus dem Westen. Ruhrgebiet. Die Cora? Nee, das kann nicht sein. Und hier: zweimal Terrier, einmal männlich mit Locken, einmal weiblich mit glattem Fell. Ich kenne nur den Karlsson und die Polly mit solchen Merkmalen, aber das ist ja völlig abwegig. Und Kaninchen? Mit Umhängetasche? Was sollte die Luna hierhin verschlagen haben? Die Kissen miefen nach kleinem Gehutsch, so popeligem Federzeugs aus Lateinamerika, einmal blau und einmal grün. Wenn es nicht unmöglich wäre, würde ich sagen, der Boff und die Fendy waren hier.“
„Ach, du phantasierst“, soll der Luke geantwortet haben.
Da war dann wieder Ruhe. Glück gehabt. Hund ist eben Hund, nicht wahr? Den Abdruck vom Emil drinnen auf der Couch hatte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht entdeckt. Doch der Luke hat mitgedacht. Vorsichtshalber hat er ein Glas Bratheringe übers Sofa geschüttet, um den Geruch zu zerstreuen. Natürlich gab es deswegen Ärger, weil Tante Susanne den ganzen Abend am Polster herumwischen und -schrubben musste. Am Ende beim Auszug war dann noch ein saftiger Aufschlag auf die Endreinigung fällig, aber der Einsatz hatte sich gelohnt. Nie wieder kam vom Lütten Bonaparte der Verdacht, dass seine Freunde sich in seinem Heim gütlich tun könnten, während er nicht da war, obwohl wir noch öfter auf der Terrasse vorbeischauen sollten, nämlich immer dann, wenn diejenigen, die gerade nicht dran waren mit Observieren, dem Luke Gesellschaft leisteten.
Aber so weit waren wir jetzt noch nicht. Heute hatten wir erst mal einen Zettel mit einer Wegbeschreibung mitbekommen, mit der wir unsere Unterkunft finden sollten. Wie gesagt, ein Ferienhaus war so kurzfristig nicht zu bekommen gewesen, und ins Hotel nach Rönne zum Beispiel wollten wir nicht, um in der Nähe des Operationszieles zu bleiben. So war uns ein Zelt am Waldrand zugesagt worden.
„Ein Zelt?“, hatte die Fendy entsetzt aufgeschrien.
Na klar, das machte natürlich wenig her, wenn man stylische Schnappschüsse auf seinem Account einstellen wollte und sich sonst immer gern vor der Fototapete mit dem Burj Khalifa rekelt.
"Weiberkram" hörte ich den Karlsson hinter mir zischen.
Aber selbst ihm blieb die Spucke weg, als er dann sah, was uns erwartete. Auf einer winzigen Lichtung zwischen unordentlichem Nadelgehölz stand ein mickriges grünes Zwei-Mann-Zelt, die Seiten festgezurrt von strammen Seilen und Heringen, die solide in den Waldboden getrieben worden waren.
"Komischer Campingplatz hier", fasste der Emil das Elend zusammen.
Er war wieder hellwach und aufnahmefähig.
Immerhin, innen war das Zelt mit flauschigen Kissen und weichen bunten Decken ausgepolstert.
"Kashmir!", hat die Luna ehrführchtig geflüstert.
Sicher würde sie gleich ihre College-Tasche öffnen, das Notizbuch herausholen und aufschreiben, was sie soeben als touristisch erwährenswert bemerkt hatte.
Auf der Rückseite des Zelts stand Pollys Überlebenscontainer, daneben zwei weitere Stapel irgendwelcher Kästen. Eine Inspektion ergab, dass es sich um Verpflegung handelte, genauer gesagt um Kühl- und Wärmeboxen, je nachdem, welcher Inhalt welche Temperatur erforderte. Leckere Köstlichkeiten kamen zum Vorschein: Cordon Bleu, Rumpsteaks, Lachs, Käseplatten, Gemüse- und Obstsalate, gebratene Nudeln mit Trüffelsoße, Tiramisu und Walnusseis. Zu trinken standen diverse Säfte, Cola, Limo, Wein, Prossecco und Liköre bereit. Fehlte nur noch der Shaker. Dann hätte ich uns hier im Wald zwischen den rauschenden Fichten ein paar Cocktails gemixt.
Man kann es nicht anders sagen: Der Luke hatte auffahren lassen, was monitär möglich gewesen war. Gut so, das hob die Stimmung. Wir breiteten eine Decke aus (nicht die aus Kashmir, sondern eine mit tanzenden Pilzen darauf, die zusammengefaltet danebengelegen hatte) und verteilten alles, was sich anfand. Wäre ich Brillenträger, hätte mir das dampfende Kartoffelpüree die Gläser beschlagen. Wunderbar, fast wie im Restaurant. Andererseits: Hier im Gehölz Feuer zu machen und alles selbst zu kochen, wäre sicher nicht erlaubt gewesen. Wir langten fleißig zu. Die Teller klapperten (kein Pappzeugs!), die Gläser klirrten.
"Prost, liebe Freunde. Was kostet das schlechte Leben?! Ein Salut auf unseren edlen Spender Luke."
Wir ließen ihn dreimal hochleben und rülpsten einmal gemeinschaftlich zum Abschluss.
Da wir kein Wasser hatten (übrigens auch keine Toilette), sahen wir uns nicht veranlasst, den Abwasch zu machen. Die Reste packten wir zurück in die Container und das Besteck und das Geschir in die Körbe, mit denen sie geliefert worden waren. Die Decke ließen wir liegen. Es war noch hell und warm, zu früh, um ins Zelt zu gehen. Auf der Decke ließ es sich prima ausstrecken. Wir lauschten erst unsern Bäuchen beim Kurkonzert, dann dem Karlsson beim Witzeerzählen, und schließlich dem Emil, den wir erfolgreich umgarnt hatten, damit er uns ein paar knackige Insider von der Firmen-Filiale erzählte. Ich kann euch sagen! Da kamen Sachen zum Vorschein vom Jack und vom Geschäftsbetrieb – Solothurn und Gomorrha!
"Weiß der Luke davon?", hat die Polly ungläubig gefragt.
"Ach, woher denn! Und ihr sagt auch nichts, verstanden?!"
Ich bitte euch! Ich und ein Labermaul? Fast wäre ich entrüstet gewesen, wäre der Lütte Emil nicht so ein liebes, zartes Kerlchen.
Als es zu dämmern anfing, zündeten wir die Windlichter an. Ein Schwarm Motten kam augenblicklich aus dem Orbit geschossen. Pfui, Teufel! Der Karlsson gackerte aus voller Kehle, weil ich um mich schlug, um die Invasion zu vertreiben.
"Was hat er denn?", musste nun auch die Polly ihren Senf dazugeben.
"Na, wenn man kaum größer ist als so ein Mottilein, dann kriegt man's natürlich mit der Angst zu tun."
Die andern lachten, auch die Fendy. Dabei macht die sich gern künstlich größer auf ihren Insta-Fotos. Einmal reichte sie mit der Schulter an die Brust eines Mopses, den sie auf der Straße getroffen hatte. Um das hinzukriegen, muss Photoshop fast explodiert sein.
Die Luna war die Erste, die ins Zelt kroch. Sie habe noch zu arbeiten, hieß es. Immerhin hatte sie unser aller Vorgabe befolgt, keinerlei elektronisches Handwerkszeug mitzunehmen, damit man uns nicht überwachen könnte. Es muss hinderlich sein, heutzutage auf Reisen auf sein Laptop zu verzichten und stattdessen seine Kundenpflege per Stift und Papier zu erledigen. Aber die Luna nahm es mit Gleichmut.
"Ich studiere dann eben Verträge", hat sie die Achseln gezuckt.
Aber, hey, jemand könne ihr gern behilflich sein. Sie brauche gutes Licht. Hier, die Taschenlampe (aus dem Zeltinventar), könne die vielleicht mal jemand in ihre Richtung halten? Ja, so, danke, nun noch einen kleinen Tick nach rechts. Dem Lütten Emil wurde das Ding schließlich auf den Kopf geschnallt mithilfe eines dicken Gummibandes, das sich irgendwo zwischen dem Pott mit kalter Jägersoße und der Flasche Holundbeerersaft gefunden hatte. Wenn er still sitzenblieb und seinen Kopf ein wenig senkte, so dass der Kegel Lunas Dokumente erfasste, kam ihm fast die Qualität einer Premium-Schreibtischleuchte zu. Abgesehen davon – Junge, Junge, das war aber keine Taschenlampe, das war ein Baustrahler. Von draußen sah es aus, als sei im Zelt ein Flutlicht angegangen. Augenblicklich war die besinnliche Stimmung dahin. Der Karlsson schüttelte langanhaltend den Kopf. Mit der Polly habe ich schließlich die Pilzdecke übers Zelt geworfen, so dass die hellste Stelle bedeckt wurde. Vorher mussten allerdings noch die Bewohner entfernt werden, die es sehr übel nahmen, als man ihnen den Untergrund buchstäblich unterm Hintern wegzog.
"Jetzt macht aber mal halblang!", hat die Cora geschimpft.
Da es sich weit weniger gemütlich auf den piksenden Nadeln des nackten Waldbodens ausstrecken ließ, folgten auch wir andern bald ins Zelt. Es war ohnehin schon spät. Dem Lütten Emil wurde augenblicklich das Licht ausgeknipst.
"So, nun genug Fußballstadium. Wir wollen schlafen", hat der Karlsson entschieden.
Die Luna fügte sich. Die Papiere verschwanden wieder fein säuberlich in der College-Tasche.
Es dauerte noch ein wenig, bis alle ihren Platz gefunden hatten und alle Kissen und Decken gerecht verteilt waren. Ich kuschelte mich an den Lütten Emil und er sich an die Polly. Er war schön warm, außerdem nicht so hakelig an den Krallen wie der Karlsson, weil der Emil keine Dauerwelle trägt. Draußen hörte man von Zeit zu Zeit die Baumkronen aneinanderklatschen, irgendwas knackte im Unterholz rechts neben der Zeltwand und sonderbare Laute wie von heiseren Gnomen oder klagenden Feen ertönten mal von nah und mal von fern. Hu!

Am nächsten Morgen, als der Wecker klingelte, war die Cora schon draußen gewesen.
"Ihr werdet es nicht glauben", sagte sie. "Die Stapel mit den Essensresten und dem Geschirr sind weg. Dafür stehen jetzt neue Kisten da."
Echt? Wir gingen nachschauen. Tatsächlich. Frische Brötchen, Aufschnitt, Käse, Obst, heißer Kakao und ein Riesenpfannkuchen mit Pflaumenmus lagen in den neuen Containern. Wer die wohl dorthin geschafft hat? Hatte jemand in der Nacht was gehört? Nein? Kein Wunder, es war ja auch geschnarcht worden wie in einem überfüllten Holzfällerlager.
Wir merkten schnell, dass man sich auf den pünktlichen Service verlassen konnte. Zu jeder Mahlzeit waren die leergefutterten Kisten abgeräumt und frischer Nachschub geliefert worden. Wir haben nie herausbekommen, wie das funktionierte. Aber wir haben uns auch wenig Mühe gegeben, das zu ergründen, denn wir hatten ja noch was anderes zu tun, das unsere ganze Aufmerksamkeit beanspruchte. Der Plan war genaustens ausgetüfelt worden. Jeder wusste zu jeder Zeit, was er zu tun hatte.
Drei Tage insgesamt haben wir den Lütten Bonaparte observiert, vom Hellwerden bis zum Einbruch der Dunkelheit. Keine Sekunde sollte uns entgehen. Wir wollten Beweise, um ihm nicht womöglich Unrecht zu tun durch falsche Beschuldigungen. Immer wenn er morgens und nachmittags Tante Susanne bei der großen Tour am Strand begleitete, waren wir Vögel im Einsatz, also die Cora, die Fendy oder ich. Unauffällig folgte jeweils einer den beiden in gebührendem Abstand in der Luft. Zwar hat man schon von Weitem sehen können, dass der Bonaparte weder Laptop noch Tablet noch Smartphone bei sich trug, doch das sollte nichts bedeutet. Es war ja durchaus möglich, dass er unterwegs jemanden ansprach: "Hallo, ich bin Micky Bonaparte, der Spitzenkandidat von PUH, der Partei unabhängiger Hunde. Kann ich mal kurz dein Handy benutzen? Ich muss dem Ditmarschener Landfunk ein paar Fragen beantworten." Wenn so was unbemerkt einträte, wäre es sehr peinlich für uns. Also ließen wir ihn nicht aus den Augen.
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Viel Platz am Strand |
Falls sich jemand wundert, warum sich ausgerechnet die ach so gütige Tante Polly an der Überwachung ihres geliebten Ziehsohnes beteiligte, kann ich Auskunft geben: Sie hält es für verantwortungsvoll, heranwachsende junge Männer auf ihre Tugenden wie Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Selbstreflektion hinzuweisen. Notfalls muss man dazu unorthodoxe Techniken anwenden. An ihrer Liebe zum Bonaparte tut das keinen Abbruch. Später kann er ja wieder mit Pizzaschnecken verwöhnt werden.
"Na, endlich kommt sie mal zur Vernunft", hat der Gutsherr geseufzt.
Ihm liegt der Nachwuchs sehr am Herzen.
Zu den andern Zeiten, wenn Micky allein am Strand war, um zu baden oder im Sand zu buddeln, lag jemand von uns in den Dünen, platt gedrückt zwischen den Grasbüscheln, manchmal mit einem beigefarbenen Käppi auf dem Kopf, damit man möglichst gut mit dem Untergrund verschmolz. Nur bei dem Karlsson war das nicht nötig, da er wegen seiner Fellfarbe sowieso aussah wie von einem Baumwollknäuel und einer Wüstengöttin erschaffen.
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Nicht viel Gestrüpp zum Duken, aber man konnte es schaffen |
Schwieriger gestaltete es sich, wenn sich der Bonaparte auf dem Feriengrundstück aufhielt. Hierzu musste sehr dicht herangerückt werden. Derjenige, der gerade Wache schob, stand außen vor dem Gartenzaun und spähte durch die Latten. Sobald sich das Zielobjekt aus dem Fokus bewegte, musste eine bessere Sichtposition gesucht werden. Das gestaltete sich mitunter sehr anstrengend.
"Boah, ich seh alles verschwommen", klagte die Polly, nachdem sie von der Fendy abgelöst worden war.
Sie hielt sich tapfer, machte überall mit, trotz ihrer fortschreitenden Krankheit.
Die Luna hatte ein anderes Problem. Da sie so niedrig war, musste sie die ganze Zeit auf den Hinterpfoten stehen und sich mit den Vorderpfoten am Zaun abstützen. Andernfalls hätte sie nur Mickys Füße zu sehen bekommen. Abends am Zelt ließ die Cora ihr ein Entspannungsbad ein. Aus Ermangelung geigneten Equipments musste die Schüssel mit dem Gurkensalat herhalten. Der Inhalt wurde entfernt und zwei Flaschen Prossecco wurden hineingeschüttet. Das sprudelte herrlich. Mit den Hinterpfoten plantschte die Luna darin.
"Sehr angenehm, sehr erfrischend", fand sie.

Der Einzige, der sich anscheinend nicht sonderlich anzustrengen brauchte, war der Lütte Emil. Bei der Terrassen-Observation saß er ein paar Meter vom Zaun entfernt in einer kleinen Mulde zwischen den Fichten und las in einem Donald-Duck-Heft, das er vor seinen Füßen ausgebreitet hielt. Er schaute kein einziges Mal in Richtung Haus. Während er las, bewegten sich seine Ohren unaufhörlich in alle Richtungen wie die großen Satelitenschüsseln, die dazu gemacht sind, sich blitzschnell genau dorthin zu drehen, wo es ein Signal zu empfangen gibt. Das Erstaunliche daran: Es funktionierte. Ich habe es selbst überprüft. Zehn Minuten lang habe ich selber durch die Latten geschaut und der Emil musste mir anschließend sagen, was in dieser Zeit drinnen auf der Terasse vorgefallen war. Der Report kam wie aus der Pistole geschossen:
"Micky hat sich zweimal auf der Liege gedreht. Tante Susanne hat ihr Buch fünfmal umgeblättert, dann auf den Tisch gelegt und sich Zitronenlimo ins Glas geschüttet. Micky ist aufgestanden und hat sich vor ihre Knie gesetzt. Ihm wurde das Fell durchwuschelt. Anschließend hat er sich ihren linken Latschen geschnappt und ist damit zweimal um den Tisch gelaufen. Tante Susanne hat gesagt, er soll ihn wieder hergeben. Das hat er gemacht, hat ihn aus der Schnauze fallenlassen. Dann hat er sich unter den Tisch gelegt. Er schläft jetzt."
Alles richtig. Sehr beeindruckend.
Dennoch sollte man nicht dem Trugschluss verfallen, dass es leichte drei Tage gewesen seien.
Es ist schließlich für jeden noch so engagierten Spion extrem langweilig, jemandem stundenlang beim Schnarchen zuzuschauen. Und viel mehr hat unser stark eingespannter Spitzenkandidat tagsüber auch nicht gemacht. Die Erholungspausen waren daher umso wichtiger für uns. Diejenigen, die gerade nicht dran waren, trafen sich oft beim Luke. Die Getränke und den Imbiss haben wir aus den bekannten Gründen selbst mitgebracht. Manchmal spielten wir Karten oder schauten drinnen auf dem Sofa einen Film. Einmal waren wir auch mit dem Taxi in Rönne zum Bummeln und Eisessen. Endlich konnte die Fendy genug stylische Fotos sammeln. Sie wurden sogleich via Internet-Café dem Mörßel zugeleitet, der dann wie gehabt alles Weitere veranlassen musste. Im Meer gebadet haben wir auch, aber natürlich nur, wenn wir ganz sicher waren, nicht plötzlich vom Bonaparte überrascht zu werden. Der Karlsson hat sogar ein Surfbrett ausleihen können. Damit ist er im flachen Wasser herumgepaddelt, weil die Wellen nie so hoch schlugen, dass es für elegante Manöver gereicht hätte. Es war einfach zu schönes, ruhiges Wetter. Die Luna ist auch mal mit draufgestiegen. Wir erinnern uns: Die beiden hatten schon mal zusammen geübt. Damals war aber viel mehr Wind gewesen.
Ich hatte den Eindruck, dass sich der Luke sehr freute, dass wir ihm Gesellschaft leisteten. Warum er sich zum Aufenthalt in dieser simplen Einöde hatte drängen lassen, das wollte er uns nicht recht verraten. Immerhin hätte er in der Zeit gut nach Malibu fliegen können, um dort seinem Baywatch-Sport zu frönen. Wir wissen ja, wie sehr es ihm dort gefällt und wie prima er sich dort immer erholt.
"Kannst du nicht hier auf Bornholm Baywatch machen?", hat die Fendy gefragt.
Der Luke hat nur die Augen verdreht:
"Siehst du hier Badegäste? Und wieviele Kilometer soll ich überwachen?"
Stimmt, hier am Strand verlief sich alles, wir hatten keine Liegestuhlsiedlungen gesehen, keine Zusammenrottungen schwimmwütiger Touristen, nur Weite, Leere, Natur. Eigentlich ja superschön, nicht wahr?
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Wie in der Karibik. Ist aber Bornholm |
Als die drei Tage um waren, konnten wir ein Fazit ziehen: Niemand von uns hatte den Micky Bonaparte dabei beobachtet, wie er auch nur ein Stück Wahlkampfarbeit geleistet hat. Nichts dergleichen war vorgefallen, so wie wir vermutet hatten. Ha! Dieser Schwindelbruder. Uns für sich schuften zu lassen und er selbst legte schön die Füße hoch. Wir schwankten zwischen Empörung und Genugtuung über die Bestätigung.
Nun könnte man natürlich einwenden: Ja-ha, aber ihr wart doch nicht rund um die Uhr beim Bonaparte. Was ist, wenn er abends nach dem Dunkelwerden oder nachts mit dem "Pinneberger Landboten" gesprochen hat? Mit Tante Susannes Smartphone. Wäre doch möglich? Darauf gibt es eine einfache Antwort: Das kann nicht sein, denn in diesen Zeiten hat der Luke aufgepasst. Damit er wenigstens ab Mitternacht mal Pause machen konnte, wurde das Handy kurzerhand versteckt, nachdem Tante Susanne eingeschlafen war: einmal auf dem Schrank, einmal hinter den Holzscheiten neben dem Kamin und einmal im Gemüsefach im Kühlschrank. Zwar gab es am nächsten Morgen Aufgregung und Verzögerung, bevor man zur Morgenrunde am Strand aufbrechen konnte, aber dadurch ist eindeutig bewiesen, dass sich die faule Socke auch zu diesen Zeiten nicht mal ansatzweise am Wahlkampf beteiligt hat. Wir glauben dem Luke. Als Grund für das verlegte Smartphone hat er übrigewns angegeben, dass nachts wahrscheinlich Wichtel im Haus tätig geworden seien. Ob Tante Susanne diese Erklärung für stichhaltig hielt, entzieht sich meiner Kenntnis.
Die Rückreise gestaltete sich wie die Hinfahrt. Der Hubschrauber brachte uns zurück nach Sassnitz, nur dass der Lütte Emil diesmal viel weniger aufgeregt war, weil er schon kannte, was ihn erwartete. Von Sassnitz fuhren wir mit der Bahn weiter.
Es versteht sich von selbst, dass wir nach der schmachvollen Erkenntnis unserer Observation augenblicklich darauf verzichteten, auch nur einen Pfotenschlag in den weiteren Wahlkampf zu investieren. Jeder kehrte zu seinen eigenen Angelegenheiten zurück, die in den letzten Wochen natürlich arg vernachlässigt worden waren. Der Karlsson bereitete seine anstehende Vortragsreihe zum Skylark vor, die Cora probierte neue Backrezepte aus und meldete neue seelsorgerische Termine zur Klientenbetreuung im Duisburger Zoo an, die Luna und der Emil widmeten sich mit vollem Einsatz dem Geschäftsalltag, die Fendy verbrachte mit dem Mörßel viel Zeit am Ententeich und bei Instagram, ich stöberte bei Tumu nach neuen Cocktailshakern und die Polly machte nichts weiter, als sich der Regeneration zu widmen. Unser Arbeitsurlaub hatte sie mehr mitgenommen, als sie zugeben wollte.
Nun kann man hinzufügen, dass es nicht weiter auffiel, dass der Wahlkampf stockte, denn schon am Sonntag nach unserer Rückkehr sollte die Wahl stattfinden. Unser fleißiger Spitzenkandidat war inzwischen ebenfalls heimgekehrt. Zum Wahlabend weilte er in Kiel, weil man das so macht, wenn eine neue Landesvertretung gewählt wird. Wir andern waren per Skype mit uns und dem Bonaparte verbunden, außer der Cora und dem Paule. Die saßen derweil zu Hause in der Stille, weil der Engelbert beim Auswechseln einer LED-Lampe zur Gartenmarkierung versehentlich das ganze Haus vom Stromnetz genommen hatte und den Fehler so schnell nicht finden konnte. Aber die Luna hielt wenigstens noch per Smartphone mit der Cora Kontakt.

Ich hatte mir Chips hingestellt. Auch bei den andern hörte man es im Hintergrund rascheln, knistern und schmatzen. Der Bonaparte fand das gar nicht lustig.
"Könnt ihr nicht ein einziges Mal einfach nur dasitzen und den Ernst der Lage würdigen?", hat er gemeckert.
"Soll ich schnell das kleine Schwarze anziehen?", hat die Polly perfekt gekontert.
Er war sehr aufgeregt, unser neu erstrahlter Stern am Politikhimmel. Dauernd war er weg, wahrscheinlich rasch zur Toilette geflitzt. Na ja, verstehen konnte man's. Hier sollten die Weichen gestellt werden für eine glänzende Zukunft. Da konnte einem schon mal der Schiss in Bedrängnis bringen.
Spannend wurde es aber erst, als nach 18.00 Uhr die Wahllokale schlossen. Wir setzten uns zurecht. Die Luna hielt eine Flasche Sekt parat, aber noch ungeöffnet. Erste Hochrechnungen kursierten. Im Hintergrund hörte man Jubel anschwellen. Es klang wie der Chor mehrerer blökender Schafe.
"Bist du noch da?", hat der Erik den Bonaparte um Auskunft gebeten.
"Ja.", kam es kläglich zurück.
"Es ist noch alles drin", hat der Karlsson getröstet. "Ende ist erst auf der Ziellienie. VENCEREMOS!"
Recht hatte er. Daher mussten wir bis kurz vor Mitternacht ausharren. Die Fendy hatte zwischenzeitlich einen Endiviensalat gemacht und der Mörßel Knoblauchbrot in den Ofen geschoben.
"Was mieft denn hier so nach Knofi", kam es promt vom schnüffelnden Jack.
Ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Der Bonaparte war kurz vorm Austicken:
"Ruhe jetzt! Ich bitte mir Würde aus!"
Wir dukten uns und kauten leiser.

Als dann endlich das Endergebnis bekanntgegeben wurde, habe ich kaum was verstehen können, weil das Schafgeblöke nun Überhand nahm. Aha. Die Partei DU (Deich unser) mit der Spitzenkandidaten Kriemhild, der Schafsböckin, hatte das Rennen gemacht. Glückwunsch. Hier waren wohl Mickys angebliche Erfolge, diese Ureinwohner auf seine Seite zu ziehen (so wie er behauptet hatte), nicht ganz so günstig ausgefallen. Warum sollten Schafe auch einen Hund wählen, einen Bewacher, einen Repräsentanten der Herrscherklasse, wenn Wölfe gar kein Problem darstellen und man als Schaf auch gut allein ohne hysterisches Herumgelaufe um einen herum sicher grasen kann? Hier hätten die politischen Energien bestimmt klüger verteilt werden müssen. Außerdem kam wohl auch die Frauenquote zum Tragen. Besagte Kriemhild soll Wolle auf den Zähnen haben.
"Und sie rasiert sich die Beine nicht!", hat die Fendy hinzugefügt.
Der zweite Platz ging an Dora die Kuh aus dem Kreis Flensburg und der dritte Platz an die Partei KOTZ (Katzen ohne Toleranz und Zähne) mit dem achtzehnjährigen Kater Servus als Spitzenkandidat.
"Und wo bist du jetzt, Micky?", hat der Emil gedrängt.
Ja, das war die spannende Frage, auf deren Antwort wir andern auch alle dringend warteten.
"Nun mach schon! Lies doch mal vor!", hat die Cora Druck gemacht.
Aber am andern Ende kam nur Schweigen. Herrgott noch mal! Mickyyyyy! Nun red endlich!
Was dann kam, war betrüblich.
"Ich bin nicht drin", hat der Bonaparte gesagt.
Wie ... nicht drin?
"Ja, so isses. Ich habe nur 2,8 Prozent bekommen. Einen Platz kriegt man aber erst mit 5 Prozent."
Das war doch wohl ein Scherz, oder? Wozu hatten wir uns wochenland den A... äh ... Arm abgerissen? Und dann lässt man ihn als Wähler kurz vorm Ziel mit ein paar fehlenden Stimmen derart schnöde hängen? Aber von uns vorher noch auf jedem Marktplatz kostenlos Aufkleber abgreifen und Bottons und Flyer. Da bleibt einem ja die Spucke weg! Na ja, Schlewig-Holstein eben. In Niedersachsen wäre das natürlich nicht passiert. Da weiß man, was sich gehört.
"Ach, halt doch endlich deine Klappe!", wurde ich vom Erik angeranzt.
Eine Welle der Empathie floss nun durch die Skype-Leitung. Es wurde gesäuselt und geflüstert, geschleimt und geflötet. Der Micky wurde bedauert, getröstet und aufgemuntert. Niemand, aber auch wirklich niemand könne sich dieses ungerechte Ergebnis erklären, hieß es. Und: Er solle es nicht persönlich nehmen, sondern die Pfoten hochkrempeln und weitermachen, in vier Jahren sei ja wieder Wahlkampf. Neue Runde, neues Glück.
In den nächsten Tagen hat jeder von uns noch mehrfach persönlich mit dem Micky Bonaparte telefoniert. Natürlich war er geknickt. Er hatte fest damit gerechnet, seinen Job in der Firma aufzugeben und eine neue, selbstständige Karierre zu starten. Daraus wurde jetzt nichts. Vorübergehende Leere und Ratlosigkeit erfüllten daher sein Herz. Diverse Vorschläge für eine alternative berufliche Karriere wie Editor für Instagram (Fendy), Autoverkäufer (Karlsson), Schatzsucher (Luna) oder Matratzentester (ich) vermochten leider auch keine Stimmungsaufhellung zu bewirken. So konnte das nicht weitergehen. Wir beschlossen, den Trauerkloß auf andere Gedanken zu bringen.
Da der Luke für uns so großzügig den Helikopterflug und die Verpflegung auf Bornholm übernommen hatte, verfügten wir weiterhin über einen ansehnlichen Betrag in der Reisekasse. Damit wollten wir alle zusammen mit dem Micky einen Freizeitpark besuchen. Dort bekäme er Spaß und Ablenkung, so der Plan. Und damit es auch wirklich etwas Besonderes wäre, hatten der Karlsson und ich den Freizeitpark in Carowinds in den USA ins Auge gefasst.
"Wo ist das denn?", hat die Cora gefragt.
"Bei Charlotte in North Carolina."
"Schon wieder USA?", kam der Einwand von der Fendy. "Dort waren wir doch erst neulich zur Route 66."
Stimmt, aber jetzt wollten wir die höchste Achterbahn der Welt besuchen, und die steht nun mal dort und nicht woanders. Wenn schon, denn schon.
Aufmerksame Leser bemerken natürlich sofort den Widerspruch. Höhe und der Karlsson? Wie passte das zusammen? Nun, er selbst hatte mich ja erst auf die Idee gebracht, weil er mir einmal in einem sentimentalen Moment verraten hatte (als er lallend im Herrenzimmer auf dem Sofa lag mit einem Whiskyglas in der Pfote), dass er sich gern noch mal seiner Höhenangst stellen wolle, bevor es wegen seines Alters endgültig zu spät sei, und was läge da näher, als es mit einer ordentlichen Achterbahn zu versuchen. Die Fury 325 ist fast 100 Meter hoch und kracht ordentlich in die Tiefe. Ich hatte es mir im Video angeschaut. Und dahin ausgerechnet wollte der Karlsson?
"Nä, das geht auch billiger", hat die Cora bestimmt. "Gute Achterbahnen haben wir auch hier in Deutschland."
Ihren hausfraulichen Argumenten war schwer beizukommen. Außerdem sollte ja in erster Linie der Micky bespaßt werden, und dazu sollte man nicht stundenlang in einem Flugzeug sitzen müssen.
Genau. Die Cora lag ganz richtig. Einen Freizeitpark hatte er doch direkt vor der Tür, in Schleswig-Holstein an der Ostsee, den Hansa-Park.
"Da ist die Achterbahn aber knapp 30 Meter kleiner", hat der Erik zu bedenken gegeben.
Na und? Immer noch anspruchsvoll genug für einen Schisser, dem schon bei Drohnenbildern vom Kinderkarussel der Schwanz zwischen die Lockenschenkel rutscht. Also abgemacht, der Hansa-Park sollte es sein.
Am Samstag nach dem Wahldisaster trafen wir uns alle wieder, und zwar in Lübeck zur gemeinsamen Weiterfahrt: der Bonaparte, die Cora, der Karlsson, die Luna, der Emil, der Jack, die Fendy, ich und sogar der Erik, der sich diesmal nicht zweimal bitten lies, weil ja kein Flugobjekt bestiegen werden musste. Nur der Luke fehlte (er war beschäftigt) und die Polly, für die der Ausflug zu anstrengend gewesen wäre. Für das letzte Stück nach Sierksdorf durften wir die Firmen-Limousine nehmen. Aber zuvor musten wir alle noch mal persönlich dem armen Micky unser Beileid aussprechen. Wir sahen uns ja erst heute zum ersten Mal wieder. Reihum drückten wir ihn stumm. Er nickte jedem von uns ebenso stumm seinen Dank zurück. So, und damit genug der miesen Stimmung. Hinein ins Vergnügen. Der König ist tot, es lebe der König.
Wir fingen erst mal klein an mit einer Fahrt in der Schiffschaukel und einer Portion Zuckerwatte. Der Karlsson hielt sich gut. Bei den Kinder-Achterbahnen haben wir uns gar nicht erst aufgehalten, sondern sind gleich zum "Schwur des Kärman" vorgedrungen. So heißt nämlich hier das Prunkstück. Es ist eine der höchsten und schnellsten Achterbahnen Deutschlands, sogar mit einer weltweit einzigartigen Besonderheit: Man fährt im Rückwärtsgang (jawohl!) aus über 60 Metern in die Tiefe. Der Karlsson war nun doch recht ledrig geworden um die Nase. Dafür blühte der Lütte Bonaparte umso mehr auf.
"Da will ich rein!", hat er geschrien.
Wir waren noch am Verhandeln, wer alles mit wollte.
"Pfoten und Füße hoch, wer dabei ist."
Ich zählte alle bis auf den Erik. Er wolle lieber erst mal zugucken, hat er gesagt. Na dann, auf zum Eingang. Neben mir schwankte der Karlsson. Es war ihm offenbar nicht möglich, seinen Unterbau unter Kontrolle zu halten. Seine Beine zitterten, die Zunge hing weit heraus. Aber er hielt Kurs. Das musste man ihm lassen. Als wir an der Sperre angekommen waren, hinter der sich die Passiere auf den gerade einfahrenden Zug verteilen sollten, wurden wir angehalten. Nanu? Was war denn jetzt los? Wir seien zu klein, behauptete der Zugschaffner.
Wie bitte?
Ja, wir hätten richtig gehört. Hier an der Tafel stehe es dick geschrieben: Mitfahrt erst ab 11 Jahren und ab einer Körpergröße von 140 Zentimetern. So ein Mist. Nur die Cora und der Karlsson sind schon über 11, allerdings beide keinen Meter vierzig groß, nicht mal zusammen. Enttäuschung machte sich breit. Die Fendy war ärgerlich, weil ihr die ersehnten tollen Aufnahmen verwehrt blieben (was wollte sie knipsen? Den Himmel?). Nur der Karlsson gewann wie von Geisterhand an Lebendigkeit zurück. Leicht tänzelnd kehrte er um:
"Schade, dann eben nicht."
Auf den Lütten Bonaparte hatte dabei niemand geachtet.
"Ich bin über einsvierzig!", hat er gerufen. "Wenn ich sitze, bin ich sogar vieeeel größer."
"Ja, bist du denn schon elf?", wurde er gefragt.
"Selbstverständlich! Ich war Kandidat für PUH, die Partei unabhängiger Hunde. Ich habe schon ganz hier in der Nähe dem lokalen "Käseblatt" ein langes Interview gegeben."
Und damit keine weiteren Zweifel diskutiert werden müssten, ist er unter der Absprerrung durchgelaufen und in eine Sitzreihe gesprungen. Dort hat er sich ordnungsgemäß mit dem Hintern auf die Bank gesetzt und den Sicherheitsgurt umgelegt. Der Zug fuhr langsam an. Wir andern kehrten zum Erik zurück. Von unten konnte man gut ausmachen, wo der Bonaparte saß. Einen schwarzweißen Fellmantel trug nämlich sonst niemand. Gespannt beobachteten wir, ob der Micky wie seine Nachbarn die Vorderpfoten hochreißen würde, wenn es in die Tiefe ging. Ja, das hat er gemacht. Gebellt hat er auch noch. Der Schall trug es zu uns nach unten.
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Der Schwur des Kärman |
Als die Fahrt beendet war und der Wagen zum Aussteigen an den Ausgang rollte, wollten wir uns gerade in Bewegung setzen zur nächsten Belustigung. Wir erwarteten, dass sich der Bonaparte uns anschloss, doch das geschah nicht. Nanu? Wo blieb er denn?
"Da steht er!", hat der Emil gezeigt. "Er hat sich wieder am Eingang angestellt."
Tatsächlich. Der Micky stieg erneut in den Zug. Er winkte uns zu:
"Huhu!"
Das Gleiche wiederholte sich nicht einmal, nicht zweimal, nicht dreimal, nicht fünfmal, nicht zehnmal, sondern ganze sechzehnmal. Er wurde nicht müde, sich in den Abgrund zu stürzen. Dabei wurde uns andern allmählich schon beim Zuschauen schlecht, selbst solchen Abenteurern wie der Luna oder harten Knochen wie der Cora. Der Erik triumphierte:
"Seht ihr? Ich hatte es gleich im Gefühl, dass man davon besser weg bleibt."
Auch dem Karlsson war es sichtlich recht, dass sich die Aufmerksamkeit auf jemand andern richtete. Von seiner ganz persönlichen Challange, derentwegen wir ja immerhin auch hergekommen waren, war keine Rede mehr. Ich selbst sprach es nicht mehr an, weil es unhöflich gewesen wäre. Auch so alte Hunde wie der Karlsson dürfen unvollkommen bleiben. Stattdessen harrten wir geduldig vor dem "Schwur des Kärman" aus und freuten uns, dass wenigstens die Lebensgeister in den Lütten Bonaparte zurückgekehrt waren.
Zum Abschluss haben wir eine Bratwurst gegessen beziehungsweise frittierte Gemüsepuffer. Da hatte der Bonaparte inwzischen wieder zu uns gefunden. Ihm war kein bisschen schlecht geworden von dem ewigen Hoch und Runter während der Fahrt. Im Gegenteil, seine Zunge baumelte ihm erwartungsvoll aus der Schnauze. Sein Fell hatte durch die vielen Windstöße eine tuffige Form angenommen, fast wie toupiert. Mit der Wasserrutsche ist er dann auch noch zehnmal gefahren. Anschließend war er klatschnass. Auch hier hatte ihn niemand von uns begleitet, um ihm die Freude exklusiv zu überlassen. Wie gehabt standen wir am Rand und schauten zu. Sogar die Fendy meckerte mal nicht über verpasste Fotos. Wir freuten uns einfach. Unserm Freund ging es gut, und das war die Hauptsache.
Fotos: Bornholm, Micky, Luke, Emil © Club der glücklichen Vierbeiner
Cora © G. H.
Karlsson, Polly © Terrierhausen
Luna, Erik © K. R.
Achterbahn: Wikipedia, Bild steht unter Creative Commons Licence
© Boff
Es waren die Mäuse. Die Mäuse sind an allem Schuld.
AntwortenLöschenNatürlich musste ich nach meiner Ausbildung auch einer Job in der Firma übernehmen. Da ich eine große Schnüffelnase bin, sollte ich Mäuse in ihrem Bau aufstöbern und aus Marne verjagen. Das habe ich so gut gemacht, dass ich inzwischen Micky der Mäusefänger aus Marne genannt wurde. Dann kam der Wahlkampf dazu und ich habe Tag und Nacht gearbeitet. Und ehe ich mich versah, zack, Burn out.
Auf Bornholm habe ich mich dann erholt. Ich muss schließlich auf mich aufpassen. Ich bin ja noch nicht mal 3.
Ich muss noch auf mich aufpassen und kann mich nicht verheizen lassen.
So, so. Der Mäusefänger von Marne. Ich bin gespannt, wann man die ersten Schlüsselanhänger und Kaffeetassen mit deinem Bild kaufen kann. Und wenn die Stadtverwaltung die Decke von deinem Denkmal zieht, sag vorher Bescheid, damit ich kommen und Beifall spenden kann. So einen ehrenvollen Moment will ich auf keinen Fall verpassen.
AntwortenLöschenSo ein großer Aufwand, um nachzuweisen, dass ein kleiner möchtegern Politiker nix tut! Wenn das überall so passieren würde, da wäre was los. Reisen, Spesen, Überwachung, Protokolle und und und.
AntwortenLöschenAber egal, Bornholm finden wir schön, das Catering war gut, und sogar Polly konnte noch einmal reisen.
Meine Hoffnung war immer, Herr Bonaparte würde mal in meine Fußstapfen treten. Dagegen spricht die verlorene Wahl. Immerhin kann er besser Achterbahn fahren als ich. Aber bedenke, Micky, der Weise sagt: "Das Vergnügen kann auf Illusion beruhen, doch das Glück beruht allein auf der Wahrheit."
Es grüßen Karlsson und Polly.
Wie ... großer Aufwand? Man kann nicht vorsichtig genug sein, schließlich haben wir uns für den Wahlkampf die Beine ausgerissen. Da will man in ehrlichen Verhältnissen arbeiten, nicht wahr? Außerdem: Was heißt hier Burn out? Dass ich nicht lache. Der Bonaparte ist drei Jahre alt. Drei. Three. Três. Was soll erst der Erik sagen? Er hält zwei Geschäfte am Laufen, ist bei den "Flying Hoppers" aktiv UND ist liiert. Das sind doch ganz andere Anforderungen. Und fällt er um? Nein, natürlich nicht. Ich bleib dabei: Der Bonaparte ist eine bequeme Socke. Und was bin ich froh, dass du, Karlsson, nicht noch ein Komma hinter "Micky, der Weise (,) sagt ..." gesetzt hast. Sonst hätten wir jetzt neben dem Mäusefänger von Marne noch einen Gelehrten in Personalunion. Grotesk. Aber mal ehrlich: Wir müssen uns Gedanken machen, wie es karrieremäßig mit ihm weitergeht. Jeder junge Rüde braucht eine Aufgabe im Leben. In Löchern zu buddeln und auf Bornholm zu chillen sind keine Berufe.
AntwortenLöschenGemeint war natürlich Nicolas Chamfort.
AntwortenLöschenBei genauer Sprache fällt mir ein - „Fußballstadium“ soll ich gesagt haben? Ich glaube, unser Chronist war bregenklöterig. Hihi
AntwortenLöschenJa, der Chronist hat auch erst "Fiel Platz am Strand" unter das Foto geschrieben. Wir beide sind halt sprachlich auffällig.
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