Aloha

 


Unsere Reise nach Hawaii war perfekt vorbereitet. War ja auch nicht anders zu erwarten, wenn sich echte Männern darum kümmerten. Das letzte Mal hatten der Pit, der Karlsson und ich organisatorisch Hand angelegt, als wir am Sonntagmorgen nach dem Besuch der Elbphilharmonie und dem interkulturellen Diskussionsforum („Free Jazz und Afrofuturismus‟) auf dem Fischmarkt standen und ein Heringsbrötchen aßen. Bei der Gelegenheit hatten wir endgültig festgelegt, dass wir auf den Helikopterflug über den spuckenden Vulkan keinesfalls verzichten würden. Natürlich trafen solche Entscheidungen nicht immer auf Gegenliebe. Die Weiber quakten uns dazwischen. Die Cora rief an und begehrte, dass wir keinesfalls vergessen sollten, den Besuch bei Privatdetektiv Magnum einzuplanen, die Luna erinnerte an die kulturellen Elemente, die sie unbedingt brauche für ihr Studium („Eine alte Kirche muss mindestens dabei sein‟), und die Fendy wollte wissen, ob man sich die Strandtücher selbst mitbringen muss oder ob man sie vor Ort leihen kann.

Jetzt standen wir in Hannover auf dem Bahnsteig und warteten auf den Zug nach Frankfurt: der Karlsson, der Pit, die Luna, die Fendy und ich. Nur die Cora fehlte. Aber sie würde in Frankfurt auf dem Flughafen zu uns stoßen. 

Und wie wir da so stehen mit unsern Rucksäcken (und die Luna mit ihrer bordeauxroten Collegetasche und der Pit mit seinem Proviantbeutel), gucke ich den Bahnsteig entlang und denke, nanu, was ist denn das? Aus der Ferne kam in schnellem Tempo eine niedrige bunte Decke direkt auf uns zugewabert. Dabei stießen schmale Beulen immer wieder in die Luft, so als würde von unten jemand mit dem Schrubber gegen die Decke stechen. Insgesamt machte es einen hoppelnden Eindruck. Als das Ding nah genug herangerobbt war, sah ich, dass es sich um eine Gruppe uniform gekleideter Kaninchen handelte. Sie alle trugen Leibchen und einen Rucksack in Türkisgelb, angeführt von einem Kumpel in leichtem Dalmatiner-Look, der eine Fahne trug mit der Aufschrift „Flying Hoppers Celle‟. Nun hatten auch die andern das Ereignis bemerkt.
„Oh, kommt der Erik mit den Seinen, um uns zu verabschieden?‟, hat der Pit die Luna gefragt.
Aber sie glotzte eine Spur zu ratlos, als dass wir diese Möglichkeit ernsthaft in Betracht ziehen konnten.
„Nö‟, hat sie unsicher geantwortet. „Wir haben uns schon zu Hause verabschiedet.‟

Inzwischen war der Standartenführer vor uns zum Stehen gekommen. Hinter ihm setzten sich etwa zwölf Häschen auf die Hinterpfoten.
„Tach!‟, hat er gut gelaunt gerufen.
Es handelte sich um Kuno aus Boye – wie man weiß, den besten Hopper aus dem Kader. Offenbar nahm er Vertretungsdienste wahr, so lange der Erik nicht da war. Wir nickten höflich zurück.
„Schick, eure Trikots‟, hat die Fendy gelobt.
„Und ihr kommt wirklich extra zum Tschüssagen?‟, hat die Luna noch immer unsicher gefragt.
Sie traute dem Braten wohl nicht.
„Nö, wir sind nicht euretwegen hier.‟
Nicht? Weswegen dann?
„Wir fahren mit dem Zug nach Frankfurt. Wir wollen zum Flughafen. Wir fliegen nach Honolulu. Sieben Tage Waikiki Beach. Hat uns der Luke spendiert, on top auf die neuen Trikots als eine Art Schmerzensgeld für die Ausgaben für die Federdecken, die der Pit kaputt gemacht hat. Gut was?‟
Jetzt glubschten uns endgültig die Augäpfel aus den Höhlen. Das durfte doch wohl nicht wahr sein!?

„Hast du davon gewusst?‟, wollte der Karlsson von der Luna wissen.
Glaubhaft entsetzt schüttelte sie den Kopf. Auch der Pit versicherte, dass ihn diese Wendung sehr überrasche, obwohl der Luke ja ein harter Hund sei und man sich daher eigentlich nicht allzu sehr wundern sollte. Trotzdem: Ein starkes Stück sei es schon, uns ungefragt einen Trupp fremder Hoppelhäschen an die Hacken zu binden.

Sofort setzte ein vielstimmiges Buh-Konzert ein. Die Flying Hoppers fühlten sich offenbar nicht angemessen charakterisiert. Kuno stellte klar, dass man keinesfalls vorhabe, mit uns den Urlaub zu verbringen. Gott bewahre! Sie würden auf der Insel Oahu bleiben und nach einer Woche zurückkehren, während wir ja wohl – so wie ihm zu Ohren gekommen sei – auf der Insel Maui unterkämen und zehn Tage blieben. Man teile daher nur die Anreise. Sie jedenfalls würden sich von unserer Anwesenheit nicht gestört fühlen; wir dürften gern nebenan sitzen bleiben.

Die Fendy schnappte nach Luft, sagte aber nichts. Eine Wand türkisgelb gerahmter Mümmelzähne grinste uns freundlich zu.
„Na, dann man tau‟, hat der Karlsson geseufzt.
Und leise zu mir gewandt:
„Wenn nur ein einziges Mal ihre doofe Fahnenstange gegen meinen Kopf switscht, dann gibt’s aber Ärger, das sag ich dir!‟

In Frankfurt am Schalter wartete die Cora auf uns. Sie war mit dem Zug aus Duisburg gekommen. Um den Bauch baumelte die Digicam und neben sich hatte sie eine schwere Tüte stehen.
„Berliner von meiner Mama‟, hieß es.
Dann fiel ihr unsere sonderbare Nachhut auf.
„Ach du Schreck! Was ist das denn?‟
Mit ungläubigem Flügel zeigte sie direkt auf den Hoppelhaufen.
„Der Vorstand der Möhrchentester-Innung auf Betriebsausflug‟, hat der Karlsson gekichert und sofort böse Blicke geerntet.
Schnell war der Cora alles Wichtige erklärt. Sie wollte es dennoch kaum glauben:
„Da hätte der Luke ja mal ein Wort sagen können – oder der Erik.‟
Andererseits ist die Cora für praktische Lösungen bekannt. Daher wurden erst mal alle Berliner verteilt. So waren die Häschen beschäftigt und die Tüte musste nicht extra in den Flieger geschleppt werden. Später hatten wir dann allerdings etwas Verspätung beim Start, weil alle weiblichen Hoppers aufs Klo gerannt waren, um sich den Zucker aus dem Fell zu waschen. Noch gerade so beim letzten Aufruf kamen sie die Gangway heraufgehetzt.
„Tztztz, völlig unprofessionell‟, hat die Fendy die Augen zum Himmel geschickt.

Im Flugzeug saßen wir tatsächlich separat. Die zwölf Hoppers nahmen die vier Sitze im Mittelgang ein, während wir uns die drei Fensterplätze nebenan teilten. Selbstverständlich hatten wir aus dem Desaster von Madeira gelernt und diesmal statt nur zwei Sitze drei gebucht. So konnte jeder bequem Platz nehmen. Ich hatte mich mit dem Pit und dem Karlsson zu einer Pokergemeinschaft zusammengetan. Die Fendy, die Cora und die Luna saßen am Fenster, lasen im Bordmagazin, dudelten schon mal das Kinoprogramm durch, unterhielten sich über die neusten Po-Standards in der Schönheitschirurgie und blickten immer wieder vornüber gebeugt nach nebenan, wo sich das Fußvolk aufhielt. Furchtbar, das Gedränge. Würde mich ja stören, so zusammengequetscht meine Reise beginnen zu müssen. Doch es schien ihrer Stimmung keinen Abbruch zu tun. Erst skandierten die Hoppers ihren Schlachtruf („Ui-ui-ui! Celle ahoi!‟), dann wurde für alle Karottensaft bestellt, anschließend las einer aus Dostojewskis „Spieler‟ vor und nach dem Abendessen (sie hatten vegetarisch vorbestellt) verschwanden alle mit ihren türkisgelben Kulturbeutelchen auf dem WC und kamen mit frisch blinkendem Gebiss zurück. Über der gesamten Mittelreihe schwebte eine Pfefferminzwolke.
„Brav!‟, meinte die Cora und biss noch mal herzhaft von ihrem Knoblauchbrot ab.

In San Francisco mussten wir umsteigen. Der nächste Flieger brachte uns direkt nach Honolulu. Insgesamt waren wir zwanzig Stunden unterwegs. Wir reckten uns. Nebenan bei den Hoppers war jetzt vereinzelt aufgeregtes Quieken zu hören. Als versierte Globetrotter, die im Gegensatz zu ihnen nichts mehr aus der Ruhe bringen konnte, blieben der Pit, der Karlsson und ich daher nach der Landung extra lange sitzen, um unser entspanntes Karma zu demonstrieren. Irgendwann erschien die Stewardess und schmiss uns raus.
„Habt ihr den Ausgang nicht gefunden?‟, hat uns der Kuno gefragt, der Blödmann.
Die Mädels standen bereits mit den übrigen Hoppers draußen am Taxistand und guckten zu, wie eine schwarze Limousine vorfuhr. Sie war aber nicht für uns, sondern für die Häschen. Ach, der Luke, dieser Oberangeber, immer das letzte Wort behalten, nicht? Als wir Männer dazustießen, hatte wir mit dem Kuno schon vereinbart, dass wir später mit den Hoppers gemeinsam den Waikiki Beach erkunden wollten. Sie brauchten nur eine Stunde Vorlauf, um das Gepäck im Hotel abzustellen und sich ein bisschen frischzumachen. Uns war das recht – sogar den Mädels –, da wir den Waikiki Beach ja noch nicht kannten und bei der Gelegenheit schon mal die ersten Sehenswürdigkeiten abarbeiten könnten, bevor es weiter ginge auf unsere eigene Insel.

Wir kehrten so lange in einem Eiscafé ein. Es waren angenehme 25 Grad. Vor uns auf den Tellern lagen dicke Ananasscheiben mit Bergen von Vanilleeis. Ich glaube, die Ananas ist die Nationalfrucht von Hawaii. Uns hat es jedenfalls gut geschmeckt, nur der Karlsson fand es lästig, dass ihm das Zeug in Fäden zwischen den Zähnen hängenblieb. Von weiteren Kostproben hat er den restlichen Urlaub Abstand genommen. 

 
Honolulu

 

Honolulu ist eine Großstadt mit allem, was dazugehört: Wolkenkratzern, laut hupenden Autos, sehr teuren sowie weniger exklusiven Geschäften, Fresstempeln und einer Unmenge Touristen, die sich hier umsehen wollen. Der Cora hatte ich gleich gesagt, dass sie sich beeilen solle mit ihrem Privatdetektiv Magnum, denn bis die Hoppers zurückkämen, bliebe nicht viel Zeit.
„Woher soll ich denn jetzt so schnell seine Adresse rauskriegen?‟, hat sie gejammert.
Die Luna ist mit ihr in ein Internetcafé gegangen, um dort im Branchenverzeichnis nachzuschauen. Nach zwanzig Minuten waren sie wieder da.
„So was Blödes! Es gibt zwar ein Büro von einem Thomas Sullivan Magnum IV hier ganz in der Nähe, aber das hat sonntags zu. Und heute ist doch Sonntag.‟
Die Cora zog einen Flunsch wie eine frustrierte Hausfrau, der man verweigert hatte, persönlich ein paar Worte mit dem Eber zu wechseln, dessen Kotelett jetzt vor ihr lag.
„Dann ruf ihn doch morgen an und sag ihm am Telefon, wie toll du ihn findest‟, habe ich vorgeschlagen, aber das fand die Cora nicht treffend genug.

Wir kamen nicht mehr dazu, uns näher mit dem Thema zu befassen, weil jetzt vom Strand die Hoppers auf uns zusteuerten. Die türkisgelben Rucksäcke hatten sie abgelegt und auch die Trikots. Stattdessen trugen die Jungs jetzt eine türkisgelbe Baseballkappe und die Mädels einen gleichfarbenen Cowboyhut mit Kordel unterm Kinn. Nach wie vor marschierte Kuno vorneweg mit vorbildlich aufgerichteter Fahnenstange. Die silbrige Stickerei „Celle‟ im Wimpel glänzte schick in der Sonne.


Der Waikiki Beach; die Hochhäuser stehen auf der andern Seite

 

Wir machten uns auf den Weg, immer am Wasser entlang. Die Kaninchen hoppelten juchzend durch die Gischt, als hätten sie so was noch nie erlebt, während der Kuno erzählte, dass ihr Hotel direkt dort drüber am Ufer liege, 5 Sterne mit Blick aufs Meer („Wo?‟... „Da!‟). Später bekämen sie noch einen eigenen Standabschnitt zugewiesen und Hindernisse zum Üben für ihr Kaninhop, schließlich seien sie ja deswegen hier, um in exotischem Ambiente fit zu bleiben:
„Faul herumliegen kann ja jeder, nicht wahr?‟
Wir sagten nichts dazu. Schweigend liefen wir nebenher. Die Luna war kaum auszumachen zwischen den andern Löffelträgern, wenn man davon absieht, dass eine bordeuxrote Collegetasche niemand sonst dabei hatte. Der Umlegegurt war inzwischen so weit gekürzt worden, dass nichts mehr auf dem Boden schleifte, sondern die Tasche der Luna stramm an der Hüfte abstand wie ein Ablagebrett. Der Pit achtete darauf, dass er keine nassen Füße bekam, und der Karlsson war damit beschäftigt, mich und die Fendy zu tragen. Die Cora ging zu Fuß. Ab und zu blieb sie stehen, um ein Foto zu schießen. Ich glaube, das Protzhotel, das der Luke den Hoppers spendiert hatte, ist irgendwo mit drauf.

Ansonsten ist der berühmte Waikiki Beach ein ganz normaler Strand, bestehend aus einem breiten Sandstreifen und Wasser, das dagegenschwappt. Nach einer Stunde Latscherei war's dann gut. Wir haben uns verabschiedet. Es wurde Zeit, nach Maui zu kommen. Die Cora war noch immer untröstlich, dass es mit ihrem Magnum nicht klappen wollte. Die Hoppers stellten sich uns zu Ehren noch einmal auf, schrien drei Mal das schon bekannte „Ui-ui-ui! Celle ahoi!‟ und winkten uns zum Abschied nach. Der Kuno wedelte mit der Standarte. Wir stiegen in ein Taxi und fuhren zum Flughafen. Dort holten wir die Rucksäcke aus dem Schließfach und stellten uns wieder an den Schalter. Eine kleine Maschine brachte uns nach Maui. Das ist die zweitgrößte Insel, die zum hawaiianischen Archipel gehört (die größte heißt Hawaii Island). Wir hatten uns für Maui entschieden, weil man dort mehr Ruhe hat als im Moloch Honolulu. Wir wollten ja baden und surfen und die Landschaft genießen, nicht einkaufen gehen und im Krach versinken. Die Fendy war anderer Meinung. Es fragte sie bloß keiner danach. 


 

Auf Maui hatten wir ganz in Ufernähe eine Unterkunft in einem Resort gebucht. Kleine Bungalows mit Schlafzimmer, Bad und einem Wohnzimmer standen in großzügigem Kreis um eine Rasenfläche herum. Dort konnte man abends nach dem Dunkelwerden sitzen und am Lagerfeuer Marshmellows brutzeln. Der Speisesaal in angenehmer Nähe hielt fast rund um die Uhr warmes Essen bereit. Wir hatten Vollpension bestellt. Da wir aber gelegentlich auf Tagesreise sein würden und es im Allgemeinen nicht gestattet war, mehr als die augenblicklich benötigte Menge vom Büfett zu nehmen, hatten wir zusätzlich (gegen einen Aufpreis) vereinbart, dass wir zu jeder Zeit das Büfett besuchen und davon wegschleppen dürften, soviel wir wollten, und zwar auch vom Steak und den anderen Fleischsorten. Hierauf hatte der Karlsson bestanden, um keine vegetarischen Experimente zu riskieren.
„Darf ich deine Colesterinwerte aufnehmen und in meinen Semesterbericht schreiben?‟, hat die Luna gefragt.
Sie kriegte aber nur eine rausgestreckte Zunge zur Antwort. Der Pit ist gleich losgelaufen und kam mit einem Bund Würstchen wieder, das er in der Pfote trug wie einen Blumenstrauß. Immerhin, unsere Auswahl der Unterkunft brachte uns von den Mädels Anerkennung ein. Sie waren zufrieden mit dem Maß an Bequemlichkeit und Luxus.

Auch dass wir uns in den zehn Tagen oft und lange am Strand aufhielten, fanden die Weiber gut, schließlich waren wir zur Erholung hier, nicht zum Schuften als Touri-Sklaven. Es erwies sich als sehr einfach, einen schönen Strandabschnitt zu finden, an dem wir ganz allein waren. Herrlich!


Hier ließ es sich aushalten

Selten kam jemand vorbei, und wenn, dann grüßten sie freundlich und gingen schnell vorüber. Wir hatten uns Sonnenschirme organisiert und die Handtücher aus dem Bungalow mitgenommen. So lagen die Cora und die Fendy meistens auf dem Rücken, die Sonnenbrille auf dem Gesicht, ein Bein angewinkelt, das andere darübergeschlagen und die Flügel weit ausgebreitet. Ähnlich, nur auf dem Bauch, lag der Pit. Ab und zu löste er ein Kreuzworträtsel, war aber die meiste Zeit weggedusselt. Manchmal schnarchte er sogar. Ha! Die Macht der Gewohnheit. Das kannte er ja von zu Hause von seinem Geschäftsführeralltag. Ansonsten achtete er sehr darauf, dass er trocken blieb. Als Kater hatte er es nicht so mit dem Wasser.

Sobald er genug gedöst hatte, spazierte er zurück zur Wohnanlage und brachte den Mädels frische Ananas oder ein Eis mit und mir ein Marmeladenbrötchen und sich selbst und dem Karlsson ein paar Frikadellen. Damit blieb er am Wasser stehen, rief nach dem Karlsson und zeigte auf die Schüssel. Der tauchte dann aus den Fluten, pudelnass wie Neptuns Adjutant, ließ sich ans Ufer spülen, griff in die Schüssel und zählte sich die Frikadellen in den Schlund, als wäre er fast am Verhungern.

 
Eis mit Früchten: konnten die Mädels den ganzen Tag futtern

 

Den Karlsson kriegten wir tagsüber, wenn wir am Strand waren, selten zu Gesicht. Meistens schwamm er, wie gesagt, im Meer oder surfte weit draußen, wo die Wellen höher waren. Manchmal hörte man ihn verzückt bellen, wenn der Wind günstig stand, aber auch sonst bekam ihm die körperliche Aktivität im nassen Element außerordentlich gut. Er hat mich im ganzen Urlaub nicht einmal blöde angestänkert und mich kein einzige Mal „Piepsi‟ genannt. 

Die Einzige, die sich ihm anzuschließen traute, war die Luna. Nach ihrem ersten Hops in die Wellen kam sie allerdings ernüchtert zurück. Das Fell klebte ihr an den Knochen und ließ sie sehr dünn erscheinen. Sie musste sich die Pfötchen vorhalten, da sie sich ein wenig schämte.
„Hätte ich dir gleich sagen können‟, hat die Fendy den Kopf geschüttelt. „Im Meer werden Federn und Fell zur Falle. Deshalb trägt man Bikini, wenn man nicht plötzlich nackt rumlaufen will.‟
Einen Bikini hatte die Luna aber nicht dabei. So musste ein Neopren-Anzug her. Der war fürs Surfen sowieso am besten geeignet. Doch die Nachfrage im nächsten Touristen-Shop ergab, dass man so kleine, runde Größen leider nicht vorrätig hatte. Zu dumm! Wenn da nicht der Fendy eine tolle Idee gekommen wäre: Wenn kein Stoff vorhanden ist, der Schutz bieten kann, greift man eben zur Imprägnur.

Die Cora hat mitgeholfen, die Luna rundherum mit Fendys Sonnenöl einzureiben (das sie selbst allerdings nur für die Füße benutzt). Am Ende glänzte die Luna wie ein Premium-Nutria.
„Mir ist heiß!‟, hat sie gestöhnt.
„Geh mal ins Wasser!‟, hat die Fendy befohlen.
Wir guckten zu, wie sie sich mit dem frisch geölten Panzer in die Gischt setzte und gleich darauf aufsprang.
„Igitt! Das ist ja ekelhaft! Das will ich nicht haben!‟
Wie wir später erfuhren, hat es acht Durchgänge in der Dusche mit dem Neutralreiniger aus dem Fach unterm Waschbecken gebraucht, bis das Zeug rausgewaschen war. Die Luna erstrahlte jetzt zwar wieder in gewohnt puscheliger Montur, war nun aber stinkesauer. Grimmig hat sie die Fendy angestarrt. Trotzdem ist sie mit dem Karlsson surfen gegangen. Gegen indiskrete Blicke trug sie ein Dreieck um die Hüfte geknotet. Es handelte sich um den grünkarierten Satin der Wohnzimmergardine. Eine Schere hatte sich im Nachtschränkchen angefunden. Die Luna stand gut und sicher auf dem Brett. Dafür, dass sie das vorher noch nie gemacht hatte und zunächst immer wieder ins Wasser gefallen war, hat sie flott dazugelernt. Auch dem Karlsson ist das aufgefallen:
„Endlich mal eine Frau mit Schmackes.‟
Zwischendurch lag die Luna bei uns unterm Sonnenschirm, döste mit dem Nacken auf der Collegetasche oder beschrieb Zettel, die sie unterm bordeauxroten Leder in Sicherheit brachte.
„Du kannst wohl nie abschalten, was?‟, hat der Pit gefragt.
„Doch‟, hat sie geantwortet. „Ich nehm nur mit, was sich bietet. Ein paar gute Punkte für den Notendurchschnitt kann man immer gut gebrauchen.‟

Sehr erfreulich war auch, dass die Fendy noch nicht zu singen angefangen hatte. Einmal kam sie mit dem Wunsch um die Ecke, in Honolulu eine Oper zu besuchen, doch das war ratzfatz 5:1 abgelehnt worden. Wir hatten andere Pläne. Man erinnere sich, dass wir Männer ein tolles Programm zusammengestellt hatten. So waren natürlich auch allerlei Expeditionen und Ausflüge eingeplant.

Hawaii ist sehr abwechslungsreich. Neben dem vielen Meer gibt es Berge, tropische Wälder, Wasserfälle, Plantagen und nicht zuletzt die berühmten Vulkane. Der Archipel ist ja aus Lava entstanden, vor vielen, vielen Jahrtausenden aus dem Ozean geblubbert und als Inseln stehengeblieben. Bis hierhin kannten wir ja schon Ähnliches von Madeira. Nur ist auf Hawaii alles ein bisschen größer und weitläufiger, außerdem gibt es noch drei Vulkane, die aktiv sind. Jaaaa, abwarten! Zum dem Helikopterflug kommen wir später.

Erst mal hatten wir mit dem hauseigenen Vulkan zu tun. Der Haleakala – so heißt er – nimmt Dreiviertel der Fläche von Maui ein. Er ist gut 3000 Meter hoch und hat einen Krater von 34 km Durchmesser. Damit ist er einer der größten der Erde. Zum letzten Mal ausgebrochen ist der Vulkan vor mehreren Jahrhunderten. Gott sei Dank, so bestand keine Gefahr, dass uns Lava ins Gesicht spritzte. Die Landschaft erinnert an einen Mondkrater. Richtig grün ist es dort nicht. Faule Touristen nehmen den Esel, der einen die Wege hinauf und wieder hinunterschippert. Doch das war nichts für uns. Wir hatten schließlich den Karlsson dabei, den weltbesten Papageientransporteur. Er fühlte sich stark und unverwundbar nach den vielen Stunden vergnüglichem Wassersport mit Schwimmen und Surfen. Eine Wanderung, so beschwerlich sie auch sein möge, würde ein bisschen Abwechslung bringen, da waren wir uns einig. Der Pit hat uns vom Büfett Sandwiches geschmiert und eine große Provianttüte gepackt. Gleich nach dem Frühstück brachen wir auf: der Karlsson mit Blau und Grün im Nacken, der Pit mit Sonnenbrille und dem Fressbeutel auf dem Buckel, die Luna mit gelbem Schweißband um die Stirn und die Cora mit der Digicam um den Hals. 


So kann man's sich natürlich einfach machen

 

Alsoooo ... ich in Karlssons Nacken habe das Ausmaß ja nicht so dolle mitgekriegt, aber nach ein paar Stunden Latscherei durch das ausgedörrte Graubraun der Landschaft war manch einer heilfroh, als wir oben ankamen. Der Vorteil von reibungsresistenten Überschuhen wurde diskutiert. Die Aussicht entschädigte für vieles: gigantisch!

 
Auf dem Haleakala: nicht gastlich, aber imposant

Wir aßen unsere Sandwiches im Angesicht der Erhabenheit der Erdgeschichte.
„Schaut mal, wie alt das hier schon sein muss‟, hat die Cora geseufzt.
Dazu schlürfte sie Capri Sonne durch einen Strohhalm. Weiter oben kann man noch ein Observatorium auf der kahlen Kuppel bestaunen. Es gehört der Universität von Hawaii. Doch das haben wir uns geschenkt, weil wir dann doch schnellstmöglich zum wohltuenden Grün zurückkehren wollten. 


Da hinten, das Runde, das ist das Observatorium

 

Zu Hause im Hotel hatte jeder gut zu tun, den Staub aus dem Pelz zu bekommen. Die Mädels haben geduscht und shampooniert und ich habe dem Karlsson und dem Pit mit dem Akku-Krümelsauger aus der Küchenzeile das Fell bearbeitet, bis es sauber war.
„Ferkel!‟, hat die Cora kommentiert, als sie mit dem Handtuch um die Schulter vorbeikam.
Umgekehrt klappte es leider nicht, weil mich das Ding glatt eingesaugt hätte, sogar auf niedrigster Stufe. So musste ich mir am Morgen einiges anhören, weil das braune Gekrümel auf dem weißen Bettlaken angeblich von mir stammte.

Es gab dann noch einen weiteren Vorfall mit gefährlicher Sogwirkung. Einmal haben wir nämlich ein Boot gechartert, um das Schnorchelparadies auf der Nachbarinsel zu erkunden. Selbstverständlich hatten wir Männer dazu ein Highspeedboot ausgesucht, was sonst?! Wie ich vom Max wusste, war das schon lange der heimliche Traum vom Karlsson. Warum auch nicht? Ich fand das auch gut. Die Mädels wussten allerdings nichts davon, sonst wären sie sicher nicht eingestiegen. Boah, bretterte das Ding ab wie 'ne Rakete, als der Skipper Gas gab – klasse! Erst kribbelte es überall, dann nicht mehr. Mir hat es glatt den Boden unter den Füßen weggezogen. Wuuusch! Fort war das Boot. Ich fand mich plötzlich in der Luft wieder, unter mir nur Wasser. Hilfeeee! Ich möchte an dieser Stelle energisch bestreiten, dass ich mich wie ein Weichei benommen habe. Es ist nur so, dass ich ein Luftgeschöpf bin. Ich habe immer gern vor Augen, wo ich landen kann. Da war aber nichts zum Landen. Da war nur Meer und Wellen und Schaum. Ich bin dann aus Ermangelung einer besseren Alternative ein bisschen herumgeflogen. Es müssen Stunden gewesen sein. Meine Flügel wurden lahmer und lahmer. Jetzt nur nicht schlappmachen, durchhalten, sonst stürze ich ins Meer. Irgendwann habe ich in der Ferne ein Brummen gehört. Woher es kam, konnte ich nicht orten. Gleich darauf zog mich etwas ruckartig in die Tiefe. Na bitte, jetzt hatte mich ein Seeadler oder irgend so ein heimischer Unsympath abgegriffen. Bestimmt war ich bereits den lieben Kleinen daheim als Mittagessen versprochen. Ich schloss die Augen und ergab mich in mein Schicksal.

Als ich sie wieder aufmachte, lag ich auf dem Rücken. Über mir hechelte eine große rosa Hundezunge und ein Katzenwesen hielt mir etwas stark Riechendes vors Gesicht. Es war ein Stück Knoblauchwurst. Der Geruch hat mich sofort aufspringen lassen.
„Gott sei Dank, er scheint noch zu leben‟, hörte ich jemanden sagen.
Es klang wie die Cora. Der Skipper stand mit einem großen Fischkäscher in der Hand daneben und fragte, ob es jetzt weitergehen könne. Mit dem Ding hatte er mich offenbar aus der Luft geholt.
„Wie lange war ich verschollen?‟, wollte ich wissen.
Meine Stimme klang noch heiser.
„Zehn Minuten‟, hat die Luna geantwortet.
Alle waren sie da, sogar die popelige Fendy. Sie hatte sich noch rechtzeitig beim Pit in den Schwanz krallen können, bevor sie von der Luna und der Cora beim Gasgeben gegen eine Sitzbank gedrückt worden war. Sie klagte über Kopfweh. Der Karlsson hatte vom Aufprall einen Bluterguss an der Schulter und die Luna ein Stück Vorderzahn eingebüßt, weil sie beim Aufprall nicht rechtzeitig den Mund zugekriegt hatte. Sonst waren keine weiteren Verluste zu beklagen. Sehr viel langsamer setzten wir die Fahrt fort.
„Festhalten, Depp‟, hat die Cora zu mir gesagt und lange den Kopf geschüttelt.


Nichts einzuwenden, wenn einem tauchen gefällt

 
Später, als wir endlich die Schnorchelbucht erreicht hatten, ist der Karlsson sofort ins Wasser gesprungen. Plumps, weg war er. Weil ich das erst nicht richtig mitgekriegt hatte, habe ich sofort „Mann über Bord!‟ geschrien und am Rettungsring gezerrt. Aber der Pit hat mich beruhigt und gesagt, dass der Karlsson schon mal bei Schaich Salemalaikum (oder wie das heißt) im Roten Meer geschnorchelt hat und daher wisse, wie man sich unter Wasser benimmt. Tatsächlich tauchte bald ein weißer Pudelkopf auf und der Karlsson rief uns zu, dass es hier supertolle Schildkröten gebe und hübsche bunte Fischschwärme. Das hat natürlich sofort die Luna angesprochen, unsere Micaela Phelps unter den Hopplern. Schnorcheln? Das wolle sie unbedingt auch mal ausprobieren. Moment, sie komme gleich hinterhergesprungen. Aber da hat der Karlsson gerade noch rechtzeitig „Bloß nicht!‟ gurgeln können, bevor der Pit sie an der Hinterpfote festhielt. 
 
 
Die sind hier zu Hause

 
Die auch

„Hier gibt es Mantas! Die haben ein großes Maul‟, hat er gewarnt.
Und was sie wohl meine, wie fies das wäre, wenn so ein Manta Luft hole und statt kleiner Fisch einzusaugen ihm die Luna plötzlich wie ein Pfropfen im Gesicht hinge. Das könne man doch niemandem zumuten! Und weil der Karlsson das so autoritär vorgebracht hatte, ist die Luna seufzend an Bord geblieben. Wir andern hatten keinen Bock auf schwimmen und tauchen. Wir ließen uns vom Boot schaukeln, guckten in den strahlend blauen Himmel und aßen Kokoskekse aus der Campingtüte.

Die nächsten Ausflüge haben wir wieder zu Lande gemacht. Der Mietwagen brachte uns kreuz und quer durch Maui. So konnte man prima die abwechslungsreiche Landschaft genießen. Ab und zu sind wir auch ausgestiegen und ein bisschen gewandert. Unser Fahrer hat dann am verabredeten Punkt auf uns gewartet. Kulinarisch waren wir immer gut versorgt, denn der Pit hat wahre Schätze aus dem Büfett gezaubert. Für uns Vögel und die Luna waren immer ein Obstsalat oder ein Gemüsedip-Sortiment mit Quark dabei, der Karlsson kriegte einen selbstgemachten Döner oder die Fleischschnitzel pur und der Pit hat sich gern mal einen lecker gegrillten Fisch in die Alufolie gepackt. Das Wetter war immer angenehm warm, ohne heiß zu sein, so um die 25 Grad, und geregnet hat es nie.

 
Die Tropen auf Maui
 

Natürlich war auch viel Strand dabei

 

Farmland

Einmal sind wir mit dem Segelflieger nach Kauai geflogen. Das war Teil unseres Urlaubsprogramms, weil wir sehen wollten, wie es auf den andern Inseln aussah. Natürlich hätten wir auch die Fähre nehmen können, aber uns fehlte die Zeit und nach dem Desaster auf dem Speedboot hatte keiner mehr so richtig Lust auf Schifffahrt. Bis Kauai brauchten wir fast eine Stunde. Doch es hat sich gelohnt. Lautlos sind wir erst übers endlose blaue Meer gesegelt, dann über herrlich zerklüftete Berglandschaften und im Kontrast dazu über flaches Grün und akkurat angelegte Plantagen. Für die Luna war es der erste Segelflug. Für mich und die Fendy allerdings auch. 


Zerklüftetes Gestein auf Kauai

Grüne Täler

Ananasfelder

 

„Toll!‟, hat die Luna geschwärmt.
Ihre Löffel standen aufgeregt steil nach oben. Dagegen zeigten die Cora, der Pit und der Karlsson als alte Kenner der Fliegerei keinerlei besondere Gefühlsregungen. Vielleicht lag es auch nur daran, dass sie betäubt waren von Fendys Parfüm „Toxic Orchid‟ von Leylala Hinderman. Das gesamte Cockpit stank danach. Ich musste immer wieder zum Piloten schauen, ob er noch bei Bewusstsein sei, und das war schwierig, wenn man nur seinen Nacken vor sich hatte und er sich sonst kaum bewegte.
„Soll ich vielleicht die Knoblauchwurst auspacken?‟, hat mich der Pit leise gefragt.
Als Antigift wäre der Einsatz durchaus überlegenswert gewesen, trotzdem haben wir uns dagegen entschieden und stattdessen auf ein gutes Schicksal gehofft. Wer weiß, wie viel Schlimmeres der Knofi angerichtet hätte. Pünktlich und unbeschadet kamen wir an unserm Landeplatz in Maui an.

Weil wir noch ein bisschen Geld übrig hatten, haben wir uns spontan entschlossen, noch mal für einen halben Tag Honolulu zu besuchen. Die Shuttleflüge sind nicht so teuer. Für gut 150 Euro kommt man hin. Uns war nämlich eingefallen, dass wir inzwischen zwar viel Landschaft gesehen hatten, aber so gut wie nichts Kulturelles. Der Luna fehlte noch immer ein Kirchenfoto zum Einkleben in ihren Semesterbericht. Auch die Cora mit ihrem Privatdetektiv Magnum witterte plötzlich wieder Morgenluft. Ihr standen vor Freude dunkellila Flecken im Gesicht, allerdings nur kurz, bis ihr aufging, dass morgen ja wieder Sonntag war und das Detektivbüro wieder geschlossen wäre. Vor Frust hat sich die Cora am Vorabend am Lagerfeuer derart einen hinter die Binde gegossen (mit Cocktails und Cola Rum), dass der Karlsson sie bereits um 21.00 Uhr ins Bett tragen musste, wo sie bis morgens liegenblieb.
 

Haut gut rein, wenn man genug Blue Curacao reintut

 

„Was findest du bloß an dem Kerl?‟, hat sich der Pit beim Frühstück erkundigt.
„Ich finde ihn toll. Er erinnert mich an meine Jugend‟, hat die Cora geschluchzt. „Ich habe ihn immer mit meiner Mama im Fernsehen gesehen.‟
„Das war bestimmt ganz super‟, hat die Luna ihr mitfühlend den Flügel getatscht.
Dabei musste es sich für sie anfühlen, als spräche die Cora über ein Ereignis aus der Mingh-Dynastie. Da uns aber auch nichts Besseres einfiel, womit man auf die Schnelle in Hawaii eine ältliche Henne vom Trauern um ihre Jugend ablenken könnte, haben wir es dabei belassen und auf die heilende Wirkung von Honolulus Touristenleben gesetzt. 

Kurz hatten wir außerdem überlegt, heimlich mit dem Taxi den Waikiki Beach entlangzufahren, um zu gucken, ob wir irgendwo die Flying Hoppers trainieren sehen könnten. Aber nein, das war doof. Es war ja schon eine Woche vergangen und sie saßen bestimmt bereits wieder im Flugzeug auf dem Weg nach Hause. Wir haben uns daher entspannt vom Tourismusstrom treiben lassen. In einem Souvernirladen konnte die Cora eine Tasche in Ananasform erstehen. Das brachte sie wieder auf mildere Gedanken. Gegessen haben wir in einem Burger-Restaurant und Nachtisch in einer Konditorei. Obwohl Hawaii ein US-amerikanischer Bundesstaat ist, hat hier vieles hawaiianische Namen von der Sprache der polynesischen Ureinwohner. Das war uns natürlich schon längst auf Maui aufgefallen. Wir sind trotzdem gut zurecht gekommen, weil man natürlich auch mit Englisch bestens weiterkam. Im Grunde reichte sogar eine einzige Vokabel, nämlich „Barbecue meat‟. Der Karlsson war der Beweis dafür.

Lange sind wir die Straßen an der Strandpromenade hoch und runtergelaufen. Die Fendy hat sich die Schaufensterauslagen angeschaut, aber nichts gekauft („Ich trage deine blöden Einkaufstüten jedenfalls nicht!‟, war ihr vom Karlsson mitgeteilt worden). Am Ende hatten wir zwar keine Kirche fotografiert, aber eine nicht minder imposante Fassade, nämlich den Iolani-Palast.


Historische Schönheit

Früher war es die Residenz des hawaiianischen Königs. Nach der Annexion Hawaiis durch die USA 1898 diente der Palast Regierungsgeschäften. Heute nach der Eingliederung als US-Bundesstaat (1959) ist er Sitz des hawaiianischen Parlaments und des Gouverneurs und ist inzwischen mehrfach restauriert. Man kann hineingehen und eine Führung mitmachen. Das haben wir aber gelassen, weil man Schuhe und mindestens ein Shirt tragen muss aus Respekt vor dem erhabenen Ort. Von uns trug ja nicht mal einer 'ne Hose! Mir war das ganz recht, weil ich so auf den letzten Metern nicht noch auf den Pit achtgeben musste, schließlich war nicht klar, ob er nicht immer noch von Popelattacken heimgesucht würde und uns weit mehr Scherereien einbringen könnte als das Zerstören der Federbetten neulich in Celle.
„Was gaffst du mich schon wieder so dämlich an?‟, hat er mich angepflaumt.
Die Luna hatte endlich ihre Fotos im Kasten und weiter ging's zum Hula-Tanz.

Ich weiß nicht, ob es sich um eine Originalveranstaltung eines traditionsbewussten einheimischen Vereins handelte, der sich die Pflege der heimischen Tanzkunst auf die Fahne geschrieben hatte, oder um eine abgespeckte Show für Touristen. Es war jedenfalls bunt und rhythmisch und blumig und sehr unterhaltsam. Inzwischen war es dunkel geworden (um kurz vor 19.00 Uhr). Wir hatten uns inmitten anderer Touristen auf einem mit Strahlern erleuchteten Platz eingefunden. Man musste das mal gesehen haben.
„Perfekt synchron‟, hat die Fendy gelobt.
Gott sei Dank gab es nichts zum Mitsingen, so brauchte ich ihr nicht extra zu sagen, dass sie die Klappe halten soll.


Hula: Andere hatten mehr an

 

Anschließend sind wir noch schnell was trinken gegangen, bevor unser Flug zurück nach Maui ging. Man kann sich direkt daran gewöhnen, an den Nahverkehr per Flugzeug. Sogar die Luna hoppelte jetzt versiert die drei Trittstufen hinab wie eine echte Vielfliegerin.

Am vorletzten Tag sind wir noch mal ausgiebig an den Strand gegangen, haben uns gesonnt oder sind, je nachdem, gesurft und geschwommen. Eine einzige Attraktion war noch übrig. Einmal noch würden wir uns für etwas sehr Exklusives in die Luft begeben. Ja, richtig, der Helikopterflug über den Vulkan stand noch aus.
„Jemand kalte Füße?‟, hat der Karlsson gefragt.
Alles schüttelte den Kopf. Na schön, dann also auf zum Auge des Tigers. Vorsichtshalber hatte ich der Fendy das Parfüm entwendet und in den Müll geschmissen. Nicht, dass uns noch mal so dusselig werden würde in der Luft wie über Kauai. Der Pit hatte Knoblauchverbot. Mehr war nicht möglich an Vorsichtsmaßnahmen. Wir stiegen in die Glaskuppel. Der Rotor brummte auf und wir hoben ab. Es war ein ziemlich weiter Weg zur Insel Big Island im Süden. Dort steht nämlich der Kilauea. Weil er, wie gesagt, noch aktiv ist, blubbert er vor sich hin. Man konnte ihn schon von Weitem dampfen sehen. Und dann nahm der Pilot doch tatsächlich Anlauf und steuerte direkt auf den Gipfel zu. Unter uns wurde ein riesiger Krater sichtbar, in dessen Mitte es orange leuchtete. Donnerwetter, das war Lava! Die Fendy drängte sich mit einem erschreckten Quieken dicht an den Karlsson. Der war begeistert:
„Guckt mal, vielleicht spritzt ja was hoch.‟
Oh Gott, bewahre! Die Cora und die Luna rissen die Augen auf. Dem Pit fielen die Chipskrümel aus dem Mund. In der Glaskugel hatte es den Anschein, als fehlte der Boden und wir hingen auf einem Netz über dem Lavasee. Unwillkürlich zog die Luna die Pfoten ein, als hätte sie sich verbrannt.


Der Kilauea: nichts für mich

Wir flogen noch ein bisschen hin und her, um den Vulkan auch ja von allen Seiten gesehen zu haben, bevor es zurückging den langen Weg übers Meer nach Hause zur Ausgangsbasis. Etwas wackelig in den Knien torkelte die Fendy nach dem Aussteigen hinter uns her. Sie erschien nachhaltig erschüttert. Lediglich dem Karlsson wollte am Abend das Essen schmecken. Er mampfte fröhlich sein Gulasch mit Bohnen. Uns andern war der Appetit vergangen, sogar dem Pit.
„Stellt euch vor, wir wären mit dem Heli in die Brodelsuppe gestürzt‟, hat die Luna unsere Gedanken zusammengefasst. 
Nein, einen weiteren Flug dieser Art brauchten wir so schnell nicht noch mal.
„Du kannst ja noch ein paar Tage hierbleiben und noch mal allein zum Kilauea fliegen‟, habe ich irgendwann zum Karlsson gesagt, weil er mir mit seinem ständigen „Wahnsinn! Das war die absolute Schau!‟ gehörig auf die Nerven ging.

Schließlich saß er aber doch brav mit uns im Linienflieger nach Frankfurt. So ganz ohne Flying Hoppers auf den billigen Plätzen im Mittelgang fehlte direkt was an Unterhaltung. Zwanzig Stunden Flug sind eine lange Zeit, die wollten ausgefüllt sein. Wir Jungs haben wieder gepokert und die Mädels wieder geschnattert, was das Zeug hielt.
„Dass dir dein Zahn abgebrochen ist, das ist echt blöd‟, hat die Cora zur Luna gesagt.
„Och, das ist nicht schlimm‟, meinte sie. „Der wächst nach.‟
Viel beunruhigender fand sie die Aussprache mit dem Erik, die noch bevorstand. Ein paar Dinge erforderten ja noch Klärung, zum Beispiel warum er ihr nichts verraten hatte von dem Urlaub der Hoppers auf Hawaii. Über so was redet man doch!
„Oh-oh, hoffentlich geht das gut‟, hörte ich die Cora der Fendy zuflüstern. „Sie sind doch noch nicht so lange zusammen.‟

Fotos: Cora: © G. H.
           Pit und Luke: © Club der glücklcihen Vierbeiner
           Karlsson: © Terrierhausen 
           Luna und Erik: © K. R.
           Hula-Tanz: Tom Simpson/Flickr, Bild steht unter Creative Commons Licence

© Boff

Kommentare

  1. Eine gute Beziehung hält auch ein Krise aus. Der Erik und ich sind natürlich noch zusammen, auch wenn ich schon ziemlich sauer war, dass er keinen Piep von der Tour der Flying Hoppers erzählt hat. Aber wir haben uns ausgesprochen und jetzt ist alles wieder im Lot.
    Unsere Reise war echt super. Ich muss schon sagen, ihr Männer habt das prima organisiert. Da gibt es tatsächlich nichts zu meckern. Das hätte ich euch gar nicht zugetraut.
    Für meinen Semesterbericht könnte ich noch ein paar Fotos gebrauchen. Cora, kannst du mir vielleicht deine Aufnahmen noch schicken?

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    1. Hihihi, welche Fotos von der Cora brauchst du denn noch? Die, wo du im Ölmantel auf den Wellen kreist wie 'n Tennisball in der Zentrifuge?

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  2. Ich muss auch sagen, endlich mal ein Erholungsurlaub nach der ganzen Schufterei bei den Gurken oder beim Weihnachtsmann. Ich denke Karlsson, Cora und ich sind jetzt allmählich sowieso in dem Alter in dem man mit Stil verreisen muss...
    Das der Luke aber den Flying-Hoppers eine Reise spendiert hat, wobei doch mit den Shirts alles geregelt war, habe ich bis jetzt noch nicht verstanden. Bis jetzt habe ich ihn auch noch nicht so richtig zufassen bekommen, weil ich zur Zeit ja immer den Lütten junior an der Backe habe.
    Aber das werde ich noch versuchen aufzuklären. Umsonst, aus reiner Nächstenliebe macht der Luke das nicht.

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    1. Na, da müssen wir aber aufpassen, dass wir nicht zum Rentnertrupp werden. Ein bisschen Nervenkitzel sollte schon dabei sein, nicht? Aber das mit dem Luke, das solltest du tatsächlich im Auge behalten. Was hat der vor? Warum spendiert er unbekannten Kaninchen so eine teure Reise? Oder haben die Hoppers im Kleingedruckten jetzt zwei Wochen Werksferien in seinem Betrieb unterschrieben? Hahaha, das wäre natürlich der Hammer.

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    2. Das war mal wieder eine tolle Reise. Ich glaube, ich war jetzt schon an fast allen Orten dieser Welt. Und den Magnum habe ich auch gesehen, leider aber nur im Traum. Wahrscheinlich lebt der gar nicht mehr. Der war bestimmt schon 100 Jahre alt. Luna, meine liebe, guck doch gleich mal in deine Emails. Ich habe einige Fotos zusammengestellt und dir geschickt. Such dir welche aus, den Rest kannst du in die Tonne kloppen.

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    3. Cora, das klingt so, als wärst du allmählich reisemüde. Du willst doch wohl nicht zu Hause bleiben?

      Und Pit, vielleicht wollte der Luke mit der spendierten Reise auch nur die Schande ein wenig kleiner machen, die du mit deiner Federbettfledderei über die Familie gebracht hast. Manche Katzen haben eben ein ausgeprägte Ehrgefühl.

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    4. Luke und Ehrgefühl? Ich vermute das er nicht mal weiß wie das geschrieben wird

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    5. Fotos sind angekommen und schon verarbeitet. Danke, Cora.
      @Boff: Das mit dem Ölmantel habe ich nicht genommen. Meinen Prof interessiert herzlich wenig, ob ich Surfen kann oder nicht. Viel Freude hat meinen Leuten das Foto von dir bereitet, auf dem du in Schräglage mit Fendys rosa Hütchen auf dem Kopf auf der Lehne des Sonnenstuhls schlummerst.
      Die Cora hat wirklich ein Händchen für echte Schnappschüsse.

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    6. Ach was, Pit, natürlich weiß der Luke, was Ehrgefühl ist, schließlich ist er es, der den Flying Hoppers Entschädigung zubilligt, während du dich diesbezüglich kein Stück bewegst. Hast du neue Federbetten gekauft? Oder wenigstens einen Fresskorb mit Möhrchen, Gurken und Kiwi geschickt? Na siehste, davon rede ich.

      Luna, das kann nicht sein! Das bin ich nicht auf besagtem Foto. Da ist eine Sammelkarte der Schlümpfe zwischen den Stapel geraten. Die Cora fotografiert doch alles, was ihr vor den Schnabel kommt.

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    7. Das wollte der Luke auch sofort übernehmen obwohl er damit ja null zu tun hatte. Aber, ich komme gut mit Luke aus. Nur Du warnst ja immer vor ihm. Umso mehr wundert es mich, dass Du so tiefenentspannt bist.

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    8. Das mit den unumstößlichen Vorbehalten gegen den Luke, das bin nicht ich, das ist der Max. Ich persönlich glaube, dass in jedem etwas Gutes steckt. Und Geld ist ja was Gutes.

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    9. Das habe ich dem Luke gesagt, dass Du jetzt sein bester Kumpel sein willst fand er ein bisschen verwirrend, aber das geht klar

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    10. Gut. Wenn jetzt auch noch der Erik mitmacht, verliert der Kerl seinen Verstand.

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    11. Das wollen wir echt nicht hoffen, schließlich fährt er hier gut Kohle ein....und es ist ja auch noch der Lütte Junior da, der auch immer sein Freund sein will. Ich denke, ich bin der allerbeste Freund von Luke. Und mehr braucht er einfach auch nicht

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  3. Guter Urlaub, Essen, Landschaft, Aktivitäten, hervorragend. Mit den Tänzerinnen hätte man ja noch . . . der Abflug war definitiv zu früh geplant. Der Magnum-Schauspieler lebt noch, falls das die Laune von gewissen Damen hebt. Vergnügte Grüße vom Karlsson

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    1. Schauspieler? Das wird die Cora nicht trösten. Die meint den richtigen Magnum. Und was soll das heißen, wir wären zu früh abgeflogen? Wenn du noch länger in den Wellen herumgegurkt wärst, hättest du jetzt schrumpelige Locken und müsstest dir von der Polly oder der Hetty fettige Packungen verabreichen lassen, damit dein Fell nicht mehr so trocken wäre. Davor haben wir dich bewahrt.

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  4. Mein Gott - Piepsi, du hast von nix ne Ahnung und davon noch die Hälfte, ich meinte den verfrühten Abflug an dem Abend mit den Tänzerinnen.

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    1. Ach so. Aber meinst du wirklich, den wären noch die Kokosnüsse runtergefallen, wenn wir länger geblieben wären?

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  5. Ja natürlich, nach ein paar bunten Drinks an der Bar. In unseren Reisen fehlt der Programmpunkt Herrenfreizeit.
    Aber lassen wir das. Ich denke gerade mal wieder über eine radikale Tierbefreiung nach. Unternehmungslustige Grüße vom Karlsson

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    1. Die Fendy meint, hätten wir doch, den Programmpunkt Herrenfreizeit: Die Mädels kaufen ein und wir tragen die Tüten. Kavalierstätigkeit. Alles vereint, was im Namen steht: Kerle, freiwillig und zeitlich unbegrenzt. Boah. Wir sollten tatsächlich mal wieder jemanden radikal befreien. An wen hast du gedacht?

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  6. Ich würde ja auch mal so ganz ohne die Weiber verreisen, aber Piepsi darf ja nicht alleine fahren

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    1. Na und? Durfte der Max auch nicht.

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    2. Zum Glück ist meine Mama da ganz locker. Schließlich weiß sie ja auch, dass ich ein verantwortungsvoller Kater bin der keinen Quatsch macht. Stellt Euch vor, ich müsste auch noch immer das Flugohr mitnehmen

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  7. Ich hatte wohl mal leichtfertig gesagt, ich hätte mich an das Tragen gewöhnt. Aber EINKAUFSTÜTEN ???????? Die Fendy hat eine Klatsche oder einen Clown gefrühstückt oder beides. Groll . . . euer Karlsson.

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  8. So, wie unsere Reisegruppe derzeit zusammengesetzt ist, befreien wir natürlich Versuchskaninchen. Aus dem Labor von “super space high tec natural skin care Kosmetik”. Die Aktion läuft nachts. Die Vögel binden sich Laser-Taschenlampen um und verwirren mit Kunstflug und Blitzen die Wachen und Kameras. Jemand popelt das Schloss auf, jemand trägt Käfige raus. Luna wartet im Flying-Hoppsies-Turnierbus (laufender Motor) und nimmt die Geretteten entgegen. Und wech!!! Wir nehmen ein paar Euro aus unserer eigenen Krankenversicherung und pflegen die Kaninchen gesund. Das körperliche Aufbautraining übernehmen die Flying-Hoppsies. Perfekter Plan, meint Dr. Karl Sonne.

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    1. Hmmm, klingt ja ziemlich durchdacht; Karlsson, das muss ich schon sagen. "Jemand popelt das Schloss auf" - wer soll das sein? Hahaha. Ich habe aber noch was viel Wichtigeres zu klären, bevor wir uns auf das Risiko einlassen. Wie ist es mit der Luna, wenn sie zum ersten Mal dabei sein wird? Wirst du es moralisch und mental hinkriegen, den Pfad der Rechtschaffenheit zu verlassen der guten Sache wegen? Und wirst du es verknusen können, wenn die Aktion diesmal NICHT mit Text und Bildern in deinem Studienbuch erscheinen wird für gute Noten? Hömma, sag's lieber gleich. Nicht dass du dann vorm Fabriktor das heulende Elend kriegst.

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    2. Mit deinem Gedächtnis ist es aber nicht gerade weit her, lieber Boff. Oder hat da etwa ein gewisser Verdrängungsprozess eingesetzt und du hast unsere erste gemeinsame Reise nach Kolumbien aus deiner Erinnerung gestrichen? Immerhin habe ich dort auch ohne Zögern bei der Tierbefreiungsaktion mitgemacht. Dass die letztlich eine Luftnummer war, lag garantiert nicht an mir.
      Also, ich bin auf jeden Fall dabei. Erik lässt vorsichtig anfragen, ob auch er den Bus fahren könnte. Er sorgt sich, dass die Versicherung im Falle eines Unfalls nicht zahlen könnte, da ich zwar einen Motorradführerschein, nicht aber einen Personenbeförderungsschein habe.

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    3. Nein, in Kolumbien haben wir keine radikalen Tiere befreit. Ich kann mich nur an einen ländlichen Erholungsurlaub erinnern (und an bekloppte Tauben in Bogotá). Aber Luna, dass du einen Motorradführerschein hast, das finde ich ja stark. Darfst du kein Motorrad haben oder steht es bei den Gleitschirmen bei euch auf dem Boden? Du wirst mir langsam unheimlich bei allem, was du so machst und kannst und noch niemandem verraten hast. Ich würde dich gern mal mit dem Hobel an mir vorbeisausen sehen. Du mit Helm musst großartig aussehen.

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    4. Das Motorrad steht gut versteckt hinter dem alten Heuballen im Schuppen. Meine Leute würden Zustände bekommen, wenn sie wüssten, dass Erik und ich nächtliche Spritztouren unternehmen. Ich kann dich gerne mal mitnehmen. Allerdings müssen wir dich wahrscheinlich irgendwie festschnallen, damit es dich nicht von der Sitzbank hebt, wenn wir rasant die Kurven nehmen. Ich habe ja keine Ahnung, wie groß deine Greifkraft (oder sagt man Krallkraft?) ist. Danke übrigens für das Kompliment mit dem Helm.

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    5. Au ja! Ich darf mal mitfahren? Das ist super – danke! Aber festschnallen muss man mich nicht. Ich sitze einfach hinter dir und schlinge meine Flügel um deinen Bauch. Einen Sturzhelm habe ich auch schon. Bei meiner Größe ist das ja ein wenig schwierig mit den Modellen von der Stange. Aber wenn ich rundherum Klopapier in einen Eierbecher stopfe, dann passt das prima auf meinen Kopf. Sag mir bald, wann es losgehen kann. Ich bin bereit - zu jeder Tages- und Nachtzeit.

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    6. Ist klar, ich bin dabei, aber Kisten trage ich nicht, damit dass schon mal klar ist, wir knacken die Schlösser und dann kann die ganze Bande alleine raushoppeln

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    7. "Jemand popelt das Schloss auf, jemand trägt Käfige raus."
      Jemand-1 bist du, Pit. Jemand-2 bin ich. Wir können die Versuchskaninchen nicht im Gebäude freilassen, dann reagieren sie kopflos. Erst die Käfige zum Auto tragen, dort öffnen, umsteigen lassen.
      Radikale Grüße von Karlsson

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    8. Ich soll das Schloß aufpoppeln? Wie kommst Du da gerade auf mich?

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    9. Weil du sonst nur daneben stehen, dumm gucken und Mettwurst futtern würdest, Pit. Ich bin da ganz beim Karlsson. Jeder muss sich nützlich machen. Die Versuchshoppels sind zu begleiten; die kann man nicht einfach so laufen lassen. Im Übrigen komme ich gut voran bei der Recherche nach dem nächstgelegenen Labor. Bald können wir loslegen. Das sollte noch vor Weihnachten sein, weil uns zu viele Spekulatius im Magen nur müde und plump machen. Wenn wir erfolgreich sein wollen, werden wir aber jeden Muskel und jede Gehirnzelle brauchen. Ich gucke deswegen jetzt Schachmeisterschaft beim Brezelstemmen. Ich bin fit.

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  9. Klar kann Erik mitmachen, gerne. Ich wollte ihn nicht gleich mit einplanen, er ist ja kein eigentliches Mitglied der Reisegruppe.

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    1. Der Erik wird sich bestimmt gut machen bei der Befreiung. Nach seinem Praktikum beim Luke wird ihn so schnell nichts mehr umhauen können.

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