Gepflegte Herrenfreizeit – was ist das?

Ich brauche mal eure Hilfe. Der Karlsson und der Pit haben mich ganz durcheinander gebracht. Dauernd reden sie von gepflegter Herrenfreizeit, aber wenn ich mehr wissen will, werden sie ausweichend und tun so, als sei das was total Geheimes und Eingeweihtes.

Bei Google komme ich auch nicht weiter. Wenn ich "Herrenfreizeit" eingebe, werden mir Sporthemden und Trekkingschuhe angezeigt. Was ist denn nun so mysteriös an dem Ding? Da rotten sich Männer zusammen, soweit habe ich es verstanden, aber dann? Was macht man dann zusammen? Und wozu?


 Muss man überhaupt viele sein? 

 


Ist es wichtig, dass man ähnlich aussieht?


 

Oder gilt auch multikulti?


Da sich sogar der Pit zu Wort meldet und den Eindruck vermittelt, als habe er mächtig Ahnung von dem Thema, frage ich mich, ob man vielleicht gemeinsam ...




.... gärtnert. Zierpflanzen züchten soll ja sehr beruhigend für die Nerven sein.


 

Nutzpflanzen sind sehr nützlich, dazu schmackhaft. Es macht stolz und stark, bäuerliche Fertgkeiten zu pflegen.


 

Aber auch geheimes Schlammbaden kann ich mir vorstellen. Geheim deshalb, weil man so was als zivilisierter Vierbeiner ja eigentlich nicht macht. Außerdem kriegt man zu Hause von seinen Leuten einen Anschiss, wenn man anschließend mit seinen Schlammpfoten über den Teppich läuft.


 

Vielleicht geht man daher anschließend gemeinsam baden – um den Dreck loszuwerden und um sich sportlich zu betätigen.
 
 
Überhaupt ist Sport ein gutes Stichwort. Mannschaftspiel mit ...

 


... Ball oder ...


 

... Scheibe ... oder ...


 

... ganz anders als Wettkampf Mann gegen Mann um Schnelligkeit und Geschick.


Ganz ehrlich? Irgendwie kann ich mir schlecht vorstellen, dass der Karlsson und der Pit sich mit andern treffen, um sich in Schweiß zu rennen. Das kann man schließlich auch ganz öffentlich auf der Hundewiese haben. Und was soll daran exklusiv und gepflegt sein? Besonders der Pit macht nicht den Eindruck von engagierter Körperlichkeit. Bestimmt ist der Zweck einer Herrenfreizeit eher passiver Natur.


 

Zum Beispiel lässt man sich gemütlich übers Wasser treiben. Man genießt die Ruhe, vielleicht mit einem Kasten Bier an Bord. Oder man liegt faul in der Sonne, weil man ...


 
 
... die Bestellung vom Bringdienst verdauen muss.


Möglich ist aber auch, dass ich ganz falsch liege und der Zweck einer gepflegten Herrenfreizeit im intelektuell-künstlicherischen Austausch liegt.


 

Hier wird das Laienspiel "Der Playboy" dargestellt. Man beachte die entzückende Kostümwahl.
 
 

 
Das wiederum ist "Wilhelm Tell" oder "Robin Hood" oder der "Räuber Hotzenplotz" (oder irgend so was). Es soll ja auch Theaterstücke für einen einzelnen Schauspieler geben. Dann gucken die andern eben zu. Wäre doch denkbar, nicht?

 

Ach nee, wenn ich's recht überlege, neige ich eher zu ein bisschen was Schickerem. Ich glaube, die Kerle machen was zum Angeben. Dafür eignen sich Autos ganz besonders gut.


 

Einer fährt und die andern quetschen sich hinten rein, grölen, heben die Bierdosen und pfeifen an der Ampel den Weibern nach.


 
 
Vielleicht muss man sich dazu verkleiden, damit man cool aussieht und mit der Kluft die Zusammengehörigkeit gestärkt wird. Die Verkleidung hat außerdem den Vorteil, dass man nicht so schnell erkannt wird, während man sich daneben benimmt.


Motorradfahren wäre auch ein Option. 

 


 Allein auf dem Bock, aber im Rudel über die Landstraße preschen. Oder ...


 
 
... mit den Kumpels im Beiwagen die Gegend unsicher machen. So lässt es sich besser über die blöden Witze lachen, die man unterwegs reißt.


Tja, aber wenn ich den Karlsson richtig verstanden habe, dann umweht die gepflegte Herrenfreizeit ein Hauch von englischer Eleganz. Also kann alles, was ich gerade eben angesprochen habe, nicht hinkommen. Daran ist nix elegant – englisch vielleicht (der Sport, die Autos), aber nichts vornehm oder stilvoll.

Also beschäftigen sich die Kerle, statt Dosenbier zu saufen, mit Portwein und einer Havanna?


 
Man könnte es fast glauben. Wäre aber ziemlich affig.


 

Und dazu liegen sie weltmännisch auf dem Diwan und demonstrieren aristokratische Gesinnung?

Ernsthaft? Ist das so? Wenn ihr mich fragt – lachhaft!

Aber was denn nun? Was ist eine gepflegte Herrenfreizeit?

Ich persönlich komme ja - je mehr ich darüber nachdenke - zu einem ganz nüchteren Ergebnis. Ich glaube, es ist viel Schmu bei der ganzen Sache. Viel Luft um nichts. In Wahrheit wird da gar nichts gemacht. Hauptsache, man fühlt sich wohl. 

 

 
So ...


 

... oder so.


Habe ich recht?

Ha! Wusste ich's doch! Ich bin total gut im Entlarven von Unsinn. Netter Versuch, Karlsson und Pit. Um mich reinzulegen, müsst ihr früher ausfstehen.

Danke für eure Hilfe, liebe Leser. 

 

Fotos: 

© Boff 

Kommentare

  1. Herrenfreizeit geht allein oder mit anderen Herren. Die Begleitung von Damen kann angenehm sein. Je nach Aktivität sollten Damen aber auch mal außen vor bleiben. Ähnliches Aussehen ist nicht wichtig, multikulti gerne. Frisbee ist schwer ok. Yacht auch. Rennboot auch. Der Hund auf dem Weinfassdeckel ist bzgl. Niveau gut dabei. Jagen, angeln und fischen geht, jedenfalls wenn man Einigkeit darüber erzielt hat, Fleischesser zu sein. Eine gut sortierte Bar vermisse ich in der Fotostrecke, dort begann in Paris ja alles. Alles andere ist dann nicht Boff-Jugend-Frei.

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    1. Das war mir neu: Weiber dürfen mitkommen? Okay, sie können sich ja nützlich machen, z. B. beim Aufschichten der Lachsbrötchen. Aber sonst klingt die Aufzählung nicht sonderlich elitär. Yacht und Rennboot haben wir daheim - für die Badewanne.

      Vorm Alkohol hat mich der Max gewarnt. Es gäbe zwei Schluckspechte in der Truppe: Die Cora säuft, wird aber selten besoffen, und der Karlsson verträgt nichts. Das war in Paris, als du sternhagelvoll im Rinnstein gelegen hast, nicht wahr? Na ja, am Mount Everest wird es ja wohl keine Bar geben. Ich habe wenig Bedenken, dass mich der Geist eurer komischen Herrenfreizeit einholen wird.

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    2. Ich denke das Du kleiner Piepmatz noch viel zu jung für eine gepflegte Herrenfreizeit bist. Die ist nämlich nicht immer so ganz jugendfrei. Da könnte ja eher der Lütte mit.
      Pit

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    3. Aha, da ist es wieder, das mit dem nicht jugendfrei. Ich will eure Stützstrümpfe und eure falschen Zähne gar nicht sehen. Dafür bin ich gern zu jung.

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  2. Deine Rückschau auf die Nacht in Paris hat Schwächen. Aber das ist eigentlich kein Wunder, du verstehst ja vieles (noch) nicht. Wie gesagt, lies mal die Bücher von P. G. Wodehouse. Und in einigen Jahren wirst du vielleicht etwas verstanden haben. Allerdings kann ich solange nicht warten.

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  3. Wir können das mit dem Mentor mal ausprobieren, wenn es sich ergibt - bei der übernächsten Reise. Am Mount Everest wird das mit der gepflegten Herrenfreizeit sowieso nix.

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  4. Antworten
    1. Ok, dann auf gute Zusammenarbeit!! Schöne Weihnachten für euch Piepsis und die Putze. Wenn du zwischen den Jahren Zeit hast, lies dich mal in das Thema "radikale Tierbefreiungen" ein. Ich kau' jetzt einen Gänseknochen . . bis bald, euer Karl Sonne.

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    2. Danke schön, wünsche ich euch auch, dir und der Polly und deinen Leuten.

      Zum Thema "radikale Tierbefreiungen" habe ich mir die Bremer Stadtmusikanten aus der Bücherei geholt. Und die Biene Maja. Und Animal Farm. Du siehst, ich scheue keine Fachliteratur.

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